Thomas Sternberg
Kurzinformation
Kurzbiografie
Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Reich an jüdischer Geschichte ist auch Niedersachsen. Nicht nur die Villa Seligmann, sondern auch die Landjuden zwischen Harz und Heide zeugen davon. Ob Jüdische Kulturtage im Braunschweiger Land, Ausstellungen in Göttingen, Syke oder Leer, Konzerte in verschiedenen Städten, eine mehrtägige Fahrt auf den Spuren jüdischen Lebens in Hannover und Osnabrück: Der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben“ freut sich sehr die vielen Projekte in Niedersachsen unterstützen zu dürfen.
Denn im deutsch-jüdischen Festjahr geht der Blick nicht nur zurück, sondern vor allem nach vorn. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier finden bundesweit über 1500 Veranstaltungen statt. Dabei soll die Vielfalt jüdischen Lebens sichtbar und erlebbar gemacht werden. An diesem Ziel von 2021JLID beteiligen sich jüdische wie nicht-jüdische Vereine, Verbände, jüdische und Kirchen-Gemeinden, Institutionen und die Zivilgesellschaft – auch, um ein starkes gemeinsames Signal gegen den Antisemitismus zu setzen. Der Verein selbst organisiert das bundesweite Begegnungsfestival „Mentsh!“ [www.mentshen.de] sowie das vermutlich weltgrößte Laubhüttenfest Sukkot XXL vom 20. bis 27. September [www.sukkotxxl.de], zu dem über 30 jüdische Gemeinden und weitere Kooperationspartner in ganz Deutschland einladen.
Vielfach wird über Jüd*innen nur als Opfer gesprochen. Dabei wollen sie als LEBENDE und nicht als ÜBERLebende wahrgenommen werden. Deshalb gibt ihnen das Festjahr eine Stimme!
Mit Konzerten, Lesungen, Bildungsprojekten, Ausstellungen und Podiumsdiskussionen wird dargestellt, was „Jüdisch sein“ eigentlich ausmacht. Denn wer miteinander redet, isst, trinkt und feiert, begegnet einander und lernt sich kennen – im günstigsten Fall auch schätzen. Seien Sie dabei, bringen Sie sich vor Ort ein, machen Sie #2021JLID auch zu IHREM Festjahr! Damit aus den Lehren der Vergangenheit eine Gegenwart gestaltet werden kann, die eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen in Deutschland ermöglicht.
Der Verein „321-2021: 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ wurde 2018 gegründet und geht auf die Initiative des Vorsitzenden der Kölner Synagogen-Gemeinde Abraham Lehrer, Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Jürgen Rüttgers und des evangelischen Theologen Dr. Matthias Schreiber zurück. Weitere Gründungsmitglieder sind u. a. die Zentralratspräsidenten der Juden, Dr. Josef Schuster und der Katholiken in Deutschland, Prof. Dr. Thomas Sternberg sowie die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, der stellvertretende LVR-Vorsitzende Prof. Dr. Jürgen Wilhelm sowie der Journalist und ehemalige Kirchentags-Präsident Hans Leyendecker.
Generalsekretärin des Vereins ist Staatsministerin a. D. Sylvia Löhrmann. Die Geschäftsführung haben Andrei Kovacs (Leiter) und Dr. Regina Plaßwilm inne.
Der offizielle Start in das Festjahr fällt am Sonntag, den 21. Februar 2021 mit einem medial aufbereiteten Festakt, bei dem den Zuschauerinnen und Zuschauer ein Kaleidoskop dessen, was jüdisches Leben in Deutschland in der Gegenwart ausmacht, präsentiert wird.
Die Kernfragen nach dem „Wo stehen wir heute? Wie gehen wir in die Zukunft? Und wie gut kennen wir uns eigentlich?“ begleiten nicht nur die Auftaktveranstaltung, sondern auch die bundesweiten Projekte.
Ein Überblick aller stattfindenden Veranstaltungen findet sich unter: www.2021jlid.de/programm
Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
Autorenschaft:
Niedersächsische*r Landesbeauftragte*r gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
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Jürgen Wilhelm
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Reich an jüdischer Geschichte ist auch Niedersachsen. Nicht nur die Villa Seligmann, sondern auch die Landjuden zwischen Harz und Heide zeugen davon. Ob Jüdische Kulturtage im Braunschweiger Land, Ausstellungen in Göttingen, Syke oder Leer, Konzerte in verschiedenen Städten, eine mehrtägige Fahrt auf den Spuren jüdischen Lebens in Hannover und Osnabrück: Der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben“ freut sich sehr die vielen Projekte in Niedersachsen unterstützen zu dürfen.
Denn im deutsch-jüdischen Festjahr geht der Blick nicht nur zurück, sondern vor allem nach vorn. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier finden bundesweit über 1500 Veranstaltungen statt. Dabei soll die Vielfalt jüdischen Lebens sichtbar und erlebbar gemacht werden. An diesem Ziel von 2021JLID beteiligen sich jüdische wie nicht-jüdische Vereine, Verbände, jüdische und Kirchen-Gemeinden, Institutionen und die Zivilgesellschaft – auch, um ein starkes gemeinsames Signal gegen den Antisemitismus zu setzen. Der Verein selbst organisiert das bundesweite Begegnungsfestival „Mentsh!“ [www.mentshen.de] sowie das vermutlich weltgrößte Laubhüttenfest Sukkot XXL vom 20. bis 27. September [www.sukkotxxl.de], zu dem über 30 jüdische Gemeinden und weitere Kooperationspartner in ganz Deutschland einladen.
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Der Verein „321-2021: 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ wurde 2018 gegründet und geht auf die Initiative des Vorsitzenden der Kölner Synagogen-Gemeinde Abraham Lehrer, Ministerpräsident a.D. Prof. Dr. Jürgen Rüttgers und des evangelischen Theologen Dr. Matthias Schreiber zurück. Weitere Gründungsmitglieder sind u. a. die Zentralratspräsidenten der Juden, Dr. Josef Schuster und der Katholiken in Deutschland, Prof. Dr. Thomas Sternberg sowie die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, der stellvertretende LVR-Vorsitzende Prof. Dr. Jürgen Wilhelm sowie der Journalist und ehemalige Kirchentags-Präsident Hans Leyendecker.
Generalsekretärin des Vereins ist Staatsministerin a. D. Sylvia Löhrmann. Die Geschäftsführung haben Andrei Kovacs (Leiter) und Dr. Regina Plaßwilm inne.
Der offizielle Start in das Festjahr fällt am Sonntag, den 21. Februar 2021 mit einem medial aufbereiteten Festakt, bei dem den Zuschauerinnen und Zuschauer ein Kaleidoskop dessen, was jüdisches Leben in Deutschland in der Gegenwart ausmacht, präsentiert wird.
Die Kernfragen nach dem „Wo stehen wir heute? Wie gehen wir in die Zukunft? Und wie gut kennen wir uns eigentlich?“ begleiten nicht nur die Auftaktveranstaltung, sondern auch die bundesweiten Projekte.
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„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Jürgen Rüttgers
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
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Matthias Schreiber
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Yana Lemberska
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Unter der Bezeichnung „Auf ins Kaff“ nimmt sich das Syker Vorwerk dem Thema des jüdischen Lebens auf dem Land, insbesondere im Landkreis Diepholz und speziell in Syke bis zum Jahr 1945 an. Bereits der Titel macht deutlich, dass unser Alltag bis heute durchdrungen ist von der jüdischen Kultur. Die deutsche Sprache hat viele Ausdrücke aus dem Hebräischen entlehnt, die meisten davon über die Vermittlung des Jiddischen. Der Begriff „Kaff“ ist von dem hebräischem Wort „kfar“ abgeleitet. Er bedeutet Dorf.
Der Titel der Ausstellung, die vom 17. Oktober bis zum 26. Dezember 2021 zu sehen ist, soll als Zuruf an die Künstler*innen sowie an die Besucher*innen zu verstehen sein. Eine Einladung, das vermeintliche „Kaff“ zu besuchen und die Perspektiven auf das jüdische Leben, die jüdische Geschichte und Kultur zu erhalten.
Neben der Ausstellung, in der die Künstler*innen Hadas Amster, Daniel Laufer, Dana Levy, Michaela Melián, Sala-Manca und Ali Shrago-Spechler vertreten sind, finden Konzerte, Filmvorführungen und ein Puppentheater statt. Zudem werden Gästeführungen zum jüdischen Friedhof oder zu den Stolpersteinen angeboten. Ein weiteres Projekt ist der vom 18. bis 22. Oktober 2021 organisierte Filmworkshop für Jugendliche ab 13 Jahren. Zusammen mit den Künstler*innen Yana Lemberska und Daniel Laufer erproben die Jugendlichen unterschiedliche Filmtechniken, die die Künstler*innen bei ihren Arbeiten selbst verwenden. Daneben führen Lemberska und Laufer die Jugendlichen in die Sprache des Films ein und geben ihnen natürlich die Möglichkeit mit analogen Filmtricktechniken zu experimentieren, so dass am Ende des Workshops ein gemeinsamer Film entsteht.
Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Jan Wilkens
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Grenzenlos – Jüdische Kulturtage zwischen Harz und Heide
Im Rahmen des Festjahrs finden im August und September 2021 die Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide statt. Unter dem Motto „Grenzenlos“ erforschen die vielen Formate das Verbindende und das Grenzende in der Vielfalt jüdischen Lebens über Städte- und Ländergrenzen sowie über metaphorische und ideelle Grenzen hinaus.
Das Programm legt einen besonderen Schwerpunkt auf das Gespräch mit der heutigen jüdischen Gemeinschaft und auf die Vernetzung der zahlreichen Akteurinnen bzw. Akteure der Region. Es ist ein großes Anliegen des Israel Jacobson Netzwerkes, jüdische Perspektiven in die Gestaltung des Programms einzubeziehen. Im Festjahr bündeln die Jüdischen Kulturtage ein Programm von über 60 Veranstaltungen in der gesamten Region, die von unterschiedlichen Akteur*innen organisiert werden. Neben Ausstellungen, Führungen, Film- und Theaterveranstaltungen finden sich wissenschaftliche und populäre Formate, die den Reichtum und die Vielfalt jüdischer Kultur in Geschichte und Gegenwart beleuchten, im Programm wieder. Das Israel Jacobson Netzwerk steuert facettenreiche Veranstaltungen aus dem künstlerischen, touristischen, kulturellen, wissensvermittelnden oder politischen Bereich bei.
So reist die Bildhauerin Jael Benar mit ihrer mobilen Sukka (traditionelle jüdische Laubhütte) an verschiedene Orte in Braunschweig und spricht über queeres Judentum mit dem Historiker Jan Wilkens, über Corona in Israel mit Vladimir Levin vom Center for Jewish Art Jerusalem und über das Leben von jungen, nicht religiösen jüdischen Menschen mit osteuropäischen Wurzeln mit Anastassija Kononowa vom Projekt Tikkun. Jael Benar stellt dabei Institutionen vor, wie Meet a Jew, das Jüdische Filmfestival Berlin/Brandenburg und den Verein Stolpersteine für Braunschweig.
Darüber hinaus finden Fahrradtouren statt, wie zum Beispiel die Fahrradtour durch das jüdische Helmstedt und Schöningen, die durch die Innenstadt von Helmstedt über den Lappwaldsee zum Schöninger Friedhof mit einem Gedenkstein führt und u.a. Informationen zu Stolpersteinen vermittelt.
Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur am 05. September 2021 öffnet der Laut Klub unter dem Titel AFTER SHABBAT seine Tore für einen Nachmittag mit Open Air Techno aus Israel von Gel Abril und Tropikal Camel. Gleichzeitig gewährt die Künstlerin Sarai Meyron mit ihrer Ausstellung „Art Life“ Einblicke in die Lebensweise einer jungen jüdischen Künstlerin in Deutschland.
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Max Czollek
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Der jüdische Unternehmer Siegmund Seligmann lässt sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der hannoverschen Hohenzollernstraße eine Villa mit großzügiger Gartenanlage errichten. Dieses Gebäude ist heute eines der wenigen hannoverschen Zeugnisse des jüdischen Bürgertums vor der Schoa. Seit die Siegmund Seligmann Stiftung die Villa im Jahr 2012 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat, ist sie ein bedeutender Ort der Vermittlung, Erforschung und Dokumentation jüdischer Musik. Zu den Veranstaltungsformaten gehören Konzerte, Ausstellungen, Vortragsreihen und Feierlichkeiten. Das 1700-jährige Jubiläum Jüdischen Lebens in Deutschland begeht die Villa Seligmann zusammen mit der Staatsoper Hannover. Das Konzertprogramm erlaubt einen differenzierten Blick darauf, was jüdische Identität und Tradition bedeutet – für sich genommen wie auch im Verhältnis zum nicht-jüdischen Teil der Gesellschaft. Gleichzeitig bietet es die Gelegenheit, die eindrucksvoll vielfältigen Traditionslinien jüdischer Musik zu feiern.
Intendantin Laura Berman von der Staatsoper Hannover erklärt: Im Mittelpunkt der jüdischen Religion steht das Leben – und alles, was dazugehört: Wie leben wir miteinander? Was ist uns wichtig? Wie verhalten wir uns? Durch das Leben in der Diaspora ist die Frage nach jüdischer Kultur sehr komplex. Wir wollen Einblicke in die breitgefächerte jüdische Kultur geben, insbesondere in die Musik. Dabei sollen brisante Themen nicht ausgeklammert werden, da nach jüdischer Tradition Erkenntnis aus dem respektvollen Streitgespräch entsteht. Wir wollen über Integration und Identität diskutieren, denn Fragen zu Gemeinschaft und Assimilation sind immer wichtig.
Eliah Sakakushev-von Bismarck, Geschäftsführender Direktor der Villa Seligmann, fügt hinzu: Im Jubiläumsjahr kommen wir zusammen, um ein neues, zeitgemäßes Bewusstsein für das Judentum zu schaffen und das Wissen über den jüdischen Teil unserer Geschichte – insbesondere jenseits der Shoah – zu fördern und zu vertiefen. Wir wollen jüdische Kultur erlebbar und greifbar machen und diese Erfahrungen mit dem Menschen unserer Stadt und Region teilen.
Den Auftakt macht die Podiumsdiskussion am 16. Mai 2021 zum Thema „Zwischen Assimilation und Koexistenz“ in der Villa Seligmann. Das Gespräch nimmt sich dem schwierigen Verhältnis zwischen Assimilation (der selbstgewählten wie der erzwungenen Anpassung einer Community an die sie umgebende Gesellschaft) und Koexistenz (dem Beharren einer solchen Community auf ihrer kulturellen Eigenständigkeit) an. Geladen sind der Dichter und Essayist Dr. Max Czollek, spätestens seit seiner Streitschrift „Desintegriert euch!“ einer der bekanntesten Denker seiner Generation in Deutschland, der Diplomat und Jurist Dr. Felix Klein, seit 2018 Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland, sowie Eliah Sakakushev-von Bismarck, Direktor der Villa Seligmann, und Laura Berman, Intendantin der Staatsoper Hannover. Ein musikalisches Programm mit Mitwirkenden der Staatsoper umrahmt das von der Journalistin und Autorin Shelly Kupferberg moderierte Gespräch.
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Shelly Kupferberg
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Den Auftakt macht die Podiumsdiskussion am 16. Mai 2021 zum Thema „Zwischen Assimilation und Koexistenz“ in der Villa Seligmann. Das Gespräch nimmt sich dem schwierigen Verhältnis zwischen Assimilation (der selbstgewählten wie der erzwungenen Anpassung einer Community an die sie umgebende Gesellschaft) und Koexistenz (dem Beharren einer solchen Community auf ihrer kulturellen Eigenständigkeit) an. Geladen sind der Dichter und Essayist Dr. Max Czollek, spätestens seit seiner Streitschrift „Desintegriert euch!“ einer der bekanntesten Denker seiner Generation in Deutschland, der Diplomat und Jurist Dr. Felix Klein, seit 2018 Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland, sowie Eliah Sakakushev-von Bismarck, Direktor der Villa Seligmann, und Laura Berman, Intendantin der Staatsoper Hannover. Ein musikalisches Programm mit Mitwirkenden der Staatsoper umrahmt das von der Journalistin und Autorin Shelly Kupferberg moderierte Gespräch.
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Grab, Walter (geb. 1919 gest. 2000)
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Ingrid Wettberg
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Kurzbiografie
Ingrid Wettberg, Hannover, war 22 Jahre Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover. Jetzt ist sie weiterhin zweite Vorsitzende des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen KdÖR und im Vorstand der Stiftung Liberales Judentum, außerdem Mitglied im Rat der Religionen in Hannover. Sie engagiert sich seit vielen Jahren. „Auch als ehemalige Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde ist es mir wichtig, mit anderen Religionen ins Gespräch zu kommen, sich kennenzulernen und so auch zu helfen, Vorurteile abzubauen.
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Symposium „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“
Das Thema
Anlässlich des Festjahres „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ fand auf Einladung des Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens am 18. Oktober 2021 ab 14 Uhr in der Gedenkstätte Ahlem ein halbtägiges Symposium unter dem Titel „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“ statt.
Mit Blick auf die derzeitigen Diskussionen um neuere, auf Ab- und Ausgrenzung setzende Entwicklungen in unserer Gesellschaft und deren tiefsitzende Ursachen wurden hier nicht die standardisierten und ritualisierten, sondern neue Ansätze und verschiedene Perspektiven präsentiert und diskutiert. Neben der Vorstellung verschiedener Projekte in Niedersachsen wurde das von Liv Migdal an der Violine und Matan Goldstein an verschiedenen Perkussions-Instrumenten musikalisch umrahmte Symposium mit einem Hauptvortrag von Bestseller-Autor Peter Prange und mit einer lebendigen Podiumsdiskussion zwischen der Journalistin Mirna Funk, der Staatsministerin a.D. und Generalsekretärin des Vereins „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, Sylvia Löhrmann, dem Autoren Peter Prange sowie dem Vorsitzenden der WerteInitiative e. V., Dr. Elio Adler, bereichert. Moderiert wurde die Veranstaltung in hochprofessioneller Weise von der NDR-Journalistin Christina von Saß.
Vonseiten des Niedersächsischen Landtags wurde das Symposium begleitet von den Abgeordneten Kerstin Liebelt (SPD) und Jörg Bode (FDP).
In chronologischer Reihenfolge befassten sich die weiteren Vorträge mit den folgenden Themenschwerpunkten:
• „Jüdisches Leben in Niedersachsen – eine Standortbestimmung“
Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., und Katarina Seidler, Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R.
• „Der Schutz jüdischen Lebens als Eckpfeiler niedersächsischer Landespolitik“,
Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza
• „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – Vorstellung ausgewählter niedersächsischer Projekte
Dr. Franz Rainer Enste, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
• Vorstellung besonderer Projekte des Landesdemokratiezentrums:
a) „Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“ Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten
b) „Dokumentation antisemitischer Vorfälle“ Katarzyna Miszkiel-Deppe (RIAS), Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS)
c) „Empowerment und Dialogarbeit“ Dr. Rebecca Seidler, Leiterin des Projekts „Jüdisches Leben – Empowerment und Dialogarbeit“ beim Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden Niedersachsen
d) „Was geht mich jüdisches Leben in Deutschland an? – Betrachtungen eines Nachgeborenen“ Peter Prange, Schriftsteller und Buchautor
Die anschließende Podiumsdiskussion stand unter dem Thema „Von Kitt und Rissen – was eine Gesellschaft zusammenhält und was sie spaltet“.
In der Gedenkstätte Ahlem, einer einstigen israelischen Gartenbauschule, später Sammelstelle für Deportationen und heute Erinnerungsort, wurde so mit der Vorstellung innovativer und bedeutender Projekte nicht nur die Arbeit im Kampf gegen Antisemitismus in unserem Bundesland einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, sondern es wurden auch neue Gesprächsebenen beschritten, um der Frage nachzugehen, welcher „Kitt“ unsere Gesellschaft zusammenhält und welche „Risse“ sie spaltet. Das Symposium wurde in voller Länge aufgezeichnet und live im Internet ausgestrahlt. Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenlos.
Das Symposium
Mit einem Shakespeare-Zitat aus dessen Roman „Der Kaufmann von Venedig“, aufgegriffen vom anwesenden Autor Peter Prange in seinem Roman „Winter der Hoffnung“ begrüßte der Landesbeauftragte Franz Rainer Enste mit einem besonderen gedanklichen Impuls die Teilnehmer*innen des Symposiums.
„If you prick us, don’t we bleed?
If you tickle us, don’t we laugh?
If you poison us, do we not die?“
Der Protagonist des oben bezeichneten Romans leite, so Enste, aus dieser Aussage her, dass Shakespeare hiermit eine ebenso einfache wie grundlegende Einsicht in das Wesen des Menschen in Worte gefasst habe, nämlich, dass jeder Mensch gleich sei. Hierbei spiele es keine Rolle, wo er oder sie herkomme, da alle Geschöpfe auf dieser Welt weinen wie lachen, leben wie sterben. Danach kamen zunächst die jüdischen Landesverbände in Niedersachsen zu Wort, um einen Eindruck des aktuellen jüdischen Lebens in unserem Bundesland zu vermitteln.
Für diese Standortbestimmung dankte Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., zunächst dem Landesbeauftragten für sein besonderes Engagement und richtete dann seinen Blick zurück in die Vergangenheit. Er berichtete davon, dass die Geschichte der Jüd*innen in Deutschland und in Niedersachsen mit Höhen und Tiefen verbunden sei und wie die Verfolgung der Jüd*innen im Dritten Reich nicht erst mit 1933 begonnen habe. Dabei beschrieb er die Entwicklung am Beispiel der jüdischen Gemeinde in Hannover, die nach 1945 mit später dann insgesamt drei Gemeinden ein kleines und gemäßigtes Judentum wiederaufgebaut habe.
Fürst wörtlich: „Ein großer Umbruch stellte dann die Ankunft der Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre dar, die dazu führte, dass die Gemeinden einen erheblichen Zuwachs erlebten und sich wieder mehrere bis heute existierende Gemeinden in ganz Niedersachsen gründeten“. Leider musste Herr Fürst jedoch feststellen, dass auch nach so langer Zeit das jüdische Leben heute noch immer von Antisemitismus bedroht werde. Er halte es jedoch nicht für richtig, wenn sich jüdische Gemeinden als Hochsicherheitstrakte vor dem gesellschaftlichen Leben verschlössen. Die Sicherheit könne nur, so betont er eindringlich, durch die Mitmenschen gewährleistet werden, die in einem demokratischen und pluralistischen Deutschland leben wollten.
Katarina Seidler, die Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R. richtete ihren Blick auf die Gegenwart, als sie über das aktuelle Leben der insgesamt sechs Liberalen Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen sprach. Sie stellte dabei fest, dass die Corona-Pandemie auf der einen Seite dazu geführt habe, dass die Gemeindemitglieder trotz des sozialen Abstands durch verschiedene Hilfsaktionen näher zusammengerückt seien, und auf der anderen Seite, dass die Pandemie-Leugner auf Demonstrationen mit antisemitisch konnotierten Parolen das Judentum auf eine neue, perfide Art und Weise ins Visier nähmen. Zu den meist rechts orientierten Demonstranten seien im Mai 2021 dann auch israelfeindliche Protestler gestoßen, die mit antisemitischen Aussagen und dem Verbrennen von Israel-Flaggen vor niedersächsischen Synagogen entsprechende Straftaten begangen hätten So beschrieb Frau Seidler in ihrer Standortbestimmung eine andere Perspektive auf das Thema der Sicherheit für jüdische Gemeinden und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass auch in Niedersachsen baldmöglichst entsprechende finanzielle Mittel zur Erhöhung der Sicherheitsstandards in den Gemeinden zur Verfügung stehen sollten. Weiter fügte sie hinzu, dass das Festjahr zu 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland auch viele positive und wertvolle Akzente gesetzt habe und so das jüdische Leben facettenreich und lebendig in zahlreichen Veranstaltungen habe präsentiert werden können. Zum Schluss betonte sie hierbei die gute Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Justizministerium sowie insbesondere mit dem Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, aber auch mit anderen Kirchen oder den Dialog mit der Türkischen Gemeinde in Niedersachsen. Zudem weitete Frau Seidler den Blick auf ganz Deutschland und berichtete von der Einführung eines Militärrabbiners oder verschiedenen Entwicklungen in der Ausbildung und Forschung im Jahr 2021.
[...]
Quellennachweis:
Vorstand Begegnung Christen und Juden Niedersachsen e.V. (zuletzt eingesehen am 04.08.2022)
„… Jahresbericht ... Jüdisches Leben in Niedersachsen - lebendig, wertvoll und bereichernd“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz Jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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N. Wimmers, M. Beschoten
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Katarina Seidler
Kurzinformation
Kurzbiografie
Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Symposium „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“
Das Thema
Anlässlich des Festjahres „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ fand auf Einladung des Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens am 18. Oktober 2021 ab 14 Uhr in der Gedenkstätte Ahlem ein halbtägiges Symposium unter dem Titel „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“ statt.
Mit Blick auf die derzeitigen Diskussionen um neuere, auf Ab- und Ausgrenzung setzende Entwicklungen in unserer Gesellschaft und deren tiefsitzende Ursachen wurden hier nicht die standardisierten und ritualisierten, sondern neue Ansätze und verschiedene Perspektiven präsentiert und diskutiert. Neben der Vorstellung verschiedener Projekte in Niedersachsen wurde das von Liv Migdal an der Violine und Matan Goldstein an verschiedenen Perkussions-Instrumenten musikalisch umrahmte Symposium mit einem Hauptvortrag von Bestseller-Autor Peter Prange und mit einer lebendigen Podiumsdiskussion zwischen der Journalistin Mirna Funk, der Staatsministerin a.D. und Generalsekretärin des Vereins „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, Sylvia Löhrmann, dem Autoren Peter Prange sowie dem Vorsitzenden der WerteInitiative e. V., Dr. Elio Adler, bereichert. Moderiert wurde die Veranstaltung in hochprofessioneller Weise von der NDR-Journalistin Christina von Saß.
Vonseiten des Niedersächsischen Landtags wurde das Symposium begleitet von den Abgeordneten Kerstin Liebelt (SPD) und Jörg Bode (FDP).
In chronologischer Reihenfolge befassten sich die weiteren Vorträge mit den folgenden Themenschwerpunkten:
• „Jüdisches Leben in Niedersachsen – eine Standortbestimmung“
Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., und Katarina Seidler, Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R.
• „Der Schutz jüdischen Lebens als Eckpfeiler niedersächsischer Landespolitik“,
Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza
• „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – Vorstellung ausgewählter niedersächsischer Projekte
Dr. Franz Rainer Enste, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
• Vorstellung besonderer Projekte des Landesdemokratiezentrums:
a) „Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“ Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten
b) „Dokumentation antisemitischer Vorfälle“ Katarzyna Miszkiel-Deppe (RIAS), Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS)
c) „Empowerment und Dialogarbeit“ Dr. Rebecca Seidler, Leiterin des Projekts „Jüdisches Leben – Empowerment und Dialogarbeit“ beim Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden Niedersachsen
d) „Was geht mich jüdisches Leben in Deutschland an? – Betrachtungen eines Nachgeborenen“ Peter Prange, Schriftsteller und Buchautor
Die anschließende Podiumsdiskussion stand unter dem Thema „Von Kitt und Rissen – was eine Gesellschaft zusammenhält und was sie spaltet“.
In der Gedenkstätte Ahlem, einer einstigen israelischen Gartenbauschule, später Sammelstelle für Deportationen und heute Erinnerungsort, wurde so mit der Vorstellung innovativer und bedeutender Projekte nicht nur die Arbeit im Kampf gegen Antisemitismus in unserem Bundesland einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, sondern es wurden auch neue Gesprächsebenen beschritten, um der Frage nachzugehen, welcher „Kitt“ unsere Gesellschaft zusammenhält und welche „Risse“ sie spaltet. Das Symposium wurde in voller Länge aufgezeichnet und live im Internet ausgestrahlt. Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenlos.
Das Symposium
Mit einem Shakespeare-Zitat aus dessen Roman „Der Kaufmann von Venedig“, aufgegriffen vom anwesenden Autor Peter Prange in seinem Roman „Winter der Hoffnung“ begrüßte der Landesbeauftragte Franz Rainer Enste mit einem besonderen gedanklichen Impuls die Teilnehmer*innen des Symposiums.
„If you prick us, don’t we bleed?
If you tickle us, don’t we laugh?
If you poison us, do we not die?“
Der Protagonist des oben bezeichneten Romans leite, so Enste, aus dieser Aussage her, dass Shakespeare hiermit eine ebenso einfache wie grundlegende Einsicht in das Wesen des Menschen in Worte gefasst habe, nämlich, dass jeder Mensch gleich sei. Hierbei spiele es keine Rolle, wo er oder sie herkomme, da alle Geschöpfe auf dieser Welt weinen wie lachen, leben wie sterben. Danach kamen zunächst die jüdischen Landesverbände in Niedersachsen zu Wort, um einen Eindruck des aktuellen jüdischen Lebens in unserem Bundesland zu vermitteln.
Für diese Standortbestimmung dankte Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., zunächst dem Landesbeauftragten für sein besonderes Engagement und richtete dann seinen Blick zurück in die Vergangenheit. Er berichtete davon, dass die Geschichte der Jüd*innen in Deutschland und in Niedersachsen mit Höhen und Tiefen verbunden sei und wie die Verfolgung der Jüd*innen im Dritten Reich nicht erst mit 1933 begonnen habe. Dabei beschrieb er die Entwicklung am Beispiel der jüdischen Gemeinde in Hannover, die nach 1945 mit später dann insgesamt drei Gemeinden ein kleines und gemäßigtes Judentum wiederaufgebaut habe.
Fürst wörtlich: „Ein großer Umbruch stellte dann die Ankunft der Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre dar, die dazu führte, dass die Gemeinden einen erheblichen Zuwachs erlebten und sich wieder mehrere bis heute existierende Gemeinden in ganz Niedersachsen gründeten“. Leider musste Herr Fürst jedoch feststellen, dass auch nach so langer Zeit das jüdische Leben heute noch immer von Antisemitismus bedroht werde. Er halte es jedoch nicht für richtig, wenn sich jüdische Gemeinden als Hochsicherheitstrakte vor dem gesellschaftlichen Leben verschlössen. Die Sicherheit könne nur, so betont er eindringlich, durch die Mitmenschen gewährleistet werden, die in einem demokratischen und pluralistischen Deutschland leben wollten.
Katarina Seidler, die Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R. richtete ihren Blick auf die Gegenwart, als sie über das aktuelle Leben der insgesamt sechs Liberalen Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen sprach. Sie stellte dabei fest, dass die Corona-Pandemie auf der einen Seite dazu geführt habe, dass die Gemeindemitglieder trotz des sozialen Abstands durch verschiedene Hilfsaktionen näher zusammengerückt seien, und auf der anderen Seite, dass die Pandemie-Leugner auf Demonstrationen mit antisemitisch konnotierten Parolen das Judentum auf eine neue, perfide Art und Weise ins Visier nähmen. Zu den meist rechts orientierten Demonstranten seien im Mai 2021 dann auch israelfeindliche Protestler gestoßen, die mit antisemitischen Aussagen und dem Verbrennen von Israel-Flaggen vor niedersächsischen Synagogen entsprechende Straftaten begangen hätten So beschrieb Frau Seidler in ihrer Standortbestimmung eine andere Perspektive auf das Thema der Sicherheit für jüdische Gemeinden und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass auch in Niedersachsen baldmöglichst entsprechende finanzielle Mittel zur Erhöhung der Sicherheitsstandards in den Gemeinden zur Verfügung stehen sollten. Weiter fügte sie hinzu, dass das Festjahr zu 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland auch viele positive und wertvolle Akzente gesetzt habe und so das jüdische Leben facettenreich und lebendig in zahlreichen Veranstaltungen habe präsentiert werden können. Zum Schluss betonte sie hierbei die gute Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Justizministerium sowie insbesondere mit dem Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, aber auch mit anderen Kirchen oder den Dialog mit der Türkischen Gemeinde in Niedersachsen. Zudem weitete Frau Seidler den Blick auf ganz Deutschland und berichtete von der Einführung eines Militärrabbiners oder verschiedenen Entwicklungen in der Ausbildung und Forschung im Jahr 2021.
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Quellennachweis:
„… Jahresbericht ... Jüdisches Leben in Niedersachsen - lebendig, wertvoll und bereichernd“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz Jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Rebecca Seidler
Kurzinformation
2008 ging sie nach der Geburt ihrer Söhne in Elternzeit. Zeitgleich fing sie mit der Promotion an der Leibniz Universität Hannover an, die sie 2012 erfolgreich mit magna cum laude abschloss. Ihr Promotionsvorhaben wurde durch das Promotionsstipendium der Begabtenförderung des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks Berlin unterstützt.
2012 gründete sie das Unternehmen kommunikat Dr. Seidler & Partner mit eigenen Praxisräumen. Die Leistungsangebote konzentrieren sich auf Mediation, Coaching und Unternehmensberatung.
Seit 2013 ist sie als Lehrbeauftragte an Hochschulen und Universitäten tätig (Hochschule Hannover, Universität Hildesheim, HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen).
Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit als Mediatorin und Beraterin engagiert sie sich seit 2003 im politischen Kontext als Bildungsreferentin. Hierzu gehören die Planung, Durchführung und Evaluation von Workshops und Fachvorträgen für Multiplikator*innen im Themenfeld der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit mit Schwerpunkt Antisemitismus.
Als ehrenamtliches Mitglied des Bundesverbandes der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS e.V.) in Berlin und des Expertenkreises der Offensive gegen Antisemitismus der Landeshauptstadt Hannover setzt sie sich aktiv für (zivil-)gesellschaftliches Engagement im Kampf gegen Antisemitismus ein.
Als 1. Vorsitzende im Ehrenamt der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover K.d.ö.R. ist es ihr ein persönliches Anliegen jüdisches Leben in Deutschland im Aufbau und in der (Weiter-) Entwicklung zu unterstützen und den interreligiösen und interkulturellen Dialog im gesellschaftlichen Miteinander zu fördern.
Kurzbiografie
Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Symposium „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“
Das Thema
Anlässlich des Festjahres „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ fand auf Einladung des Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens am 18. Oktober 2021 ab 14 Uhr in der Gedenkstätte Ahlem ein halbtägiges Symposium unter dem Titel „Judentum in Niedersachsen – lebendig, wertvoll und bereichernd“ statt.
Mit Blick auf die derzeitigen Diskussionen um neuere, auf Ab- und Ausgrenzung setzende Entwicklungen in unserer Gesellschaft und deren tiefsitzende Ursachen wurden hier nicht die standardisierten und ritualisierten, sondern neue Ansätze und verschiedene Perspektiven präsentiert und diskutiert. Neben der Vorstellung verschiedener Projekte in Niedersachsen wurde das von Liv Migdal an der Violine und Matan Goldstein an verschiedenen Perkussions-Instrumenten musikalisch umrahmte Symposium mit einem Hauptvortrag von Bestseller-Autor Peter Prange und mit einer lebendigen Podiumsdiskussion zwischen der Journalistin Mirna Funk, der Staatsministerin a.D. und Generalsekretärin des Vereins „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, Sylvia Löhrmann, dem Autoren Peter Prange sowie dem Vorsitzenden der WerteInitiative e. V., Dr. Elio Adler, bereichert. Moderiert wurde die Veranstaltung in hochprofessioneller Weise von der NDR-Journalistin Christina von Saß.
Vonseiten des Niedersächsischen Landtags wurde das Symposium begleitet von den Abgeordneten Kerstin Liebelt (SPD) und Jörg Bode (FDP).
In chronologischer Reihenfolge befassten sich die weiteren Vorträge mit den folgenden Themenschwerpunkten:
• „Jüdisches Leben in Niedersachsen – eine Standortbestimmung“
Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., und Katarina Seidler, Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R.
• „Der Schutz jüdischen Lebens als Eckpfeiler niedersächsischer Landespolitik“,
Niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza
• „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – Vorstellung ausgewählter niedersächsischer Projekte
Dr. Franz Rainer Enste, Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
• Vorstellung besonderer Projekte des Landesdemokratiezentrums:
a) „Gewalt, Ausgrenzung und das Stereotyp ‚Jude‘ im Fußball“ Dr. Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten
b) „Dokumentation antisemitischer Vorfälle“ Katarzyna Miszkiel-Deppe (RIAS), Leiterin der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS)
c) „Empowerment und Dialogarbeit“ Dr. Rebecca Seidler, Leiterin des Projekts „Jüdisches Leben – Empowerment und Dialogarbeit“ beim Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden Niedersachsen
d) „Was geht mich jüdisches Leben in Deutschland an? – Betrachtungen eines Nachgeborenen“ Peter Prange, Schriftsteller und Buchautor
Die anschließende Podiumsdiskussion stand unter dem Thema „Von Kitt und Rissen – was eine Gesellschaft zusammenhält und was sie spaltet“.
In der Gedenkstätte Ahlem, einer einstigen israelischen Gartenbauschule, später Sammelstelle für Deportationen und heute Erinnerungsort, wurde so mit der Vorstellung innovativer und bedeutender Projekte nicht nur die Arbeit im Kampf gegen Antisemitismus in unserem Bundesland einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, sondern es wurden auch neue Gesprächsebenen beschritten, um der Frage nachzugehen, welcher „Kitt“ unsere Gesellschaft zusammenhält und welche „Risse“ sie spaltet. Das Symposium wurde in voller Länge aufgezeichnet und live im Internet ausgestrahlt. Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenlos.
Das Symposium
Mit einem Shakespeare-Zitat aus dessen Roman „Der Kaufmann von Venedig“, aufgegriffen vom anwesenden Autor Peter Prange in seinem Roman „Winter der Hoffnung“ begrüßte der Landesbeauftragte Franz Rainer Enste mit einem besonderen gedanklichen Impuls die Teilnehmer*innen des Symposiums.
„If you prick us, don’t we bleed?
If you tickle us, don’t we laugh?
If you poison us, do we not die?“
Der Protagonist des oben bezeichneten Romans leite, so Enste, aus dieser Aussage her, dass Shakespeare hiermit eine ebenso einfache wie grundlegende Einsicht in das Wesen des Menschen in Worte gefasst habe, nämlich, dass jeder Mensch gleich sei. Hierbei spiele es keine Rolle, wo er oder sie herkomme, da alle Geschöpfe auf dieser Welt weinen wie lachen, leben wie sterben. Danach kamen zunächst die jüdischen Landesverbände in Niedersachsen zu Wort, um einen Eindruck des aktuellen jüdischen Lebens in unserem Bundesland zu vermitteln.
Für diese Standortbestimmung dankte Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R., zunächst dem Landesbeauftragten für sein besonderes Engagement und richtete dann seinen Blick zurück in die Vergangenheit. Er berichtete davon, dass die Geschichte der Jüd*innen in Deutschland und in Niedersachsen mit Höhen und Tiefen verbunden sei und wie die Verfolgung der Jüd*innen im Dritten Reich nicht erst mit 1933 begonnen habe. Dabei beschrieb er die Entwicklung am Beispiel der jüdischen Gemeinde in Hannover, die nach 1945 mit später dann insgesamt drei Gemeinden ein kleines und gemäßigtes Judentum wiederaufgebaut habe.
Fürst wörtlich: „Ein großer Umbruch stellte dann die Ankunft der Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre dar, die dazu führte, dass die Gemeinden einen erheblichen Zuwachs erlebten und sich wieder mehrere bis heute existierende Gemeinden in ganz Niedersachsen gründeten“. Leider musste Herr Fürst jedoch feststellen, dass auch nach so langer Zeit das jüdische Leben heute noch immer von Antisemitismus bedroht werde. Er halte es jedoch nicht für richtig, wenn sich jüdische Gemeinden als Hochsicherheitstrakte vor dem gesellschaftlichen Leben verschlössen. Die Sicherheit könne nur, so betont er eindringlich, durch die Mitmenschen gewährleistet werden, die in einem demokratischen und pluralistischen Deutschland leben wollten.
Katarina Seidler, die Vorsitzende des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden in Niedersachsen K. d. ö. R. richtete ihren Blick auf die Gegenwart, als sie über das aktuelle Leben der insgesamt sechs Liberalen Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen sprach. Sie stellte dabei fest, dass die Corona-Pandemie auf der einen Seite dazu geführt habe, dass die Gemeindemitglieder trotz des sozialen Abstands durch verschiedene Hilfsaktionen näher zusammengerückt seien, und auf der anderen Seite, dass die Pandemie-Leugner auf Demonstrationen mit antisemitisch konnotierten Parolen das Judentum auf eine neue, perfide Art und Weise ins Visier nähmen. Zu den meist rechts orientierten Demonstranten seien im Mai 2021 dann auch israelfeindliche Protestler gestoßen, die mit antisemitischen Aussagen und dem Verbrennen von Israel-Flaggen vor niedersächsischen Synagogen entsprechende Straftaten begangen hätten So beschrieb Frau Seidler in ihrer Standortbestimmung eine andere Perspektive auf das Thema der Sicherheit für jüdische Gemeinden und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass auch in Niedersachsen baldmöglichst entsprechende finanzielle Mittel zur Erhöhung der Sicherheitsstandards in den Gemeinden zur Verfügung stehen sollten. Weiter fügte sie hinzu, dass das Festjahr zu 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland auch viele positive und wertvolle Akzente gesetzt habe und so das jüdische Leben facettenreich und lebendig in zahlreichen Veranstaltungen habe präsentiert werden können. Zum Schluss betonte sie hierbei die gute Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Justizministerium sowie insbesondere mit dem Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, aber auch mit anderen Kirchen oder den Dialog mit der Türkischen Gemeinde in Niedersachsen. Zudem weitete Frau Seidler den Blick auf ganz Deutschland und berichtete von der Einführung eines Militärrabbiners oder verschiedenen Entwicklungen in der Ausbildung und Forschung im Jahr 2021.
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Shlomo Afanasev
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Rabbiner Shlomo Afanasev wurde Usbekistan geboren. Hier absolvierte er ein Studium in Finanzmanagement und Buchhaltung. Nachdem er im Jahr 2002 mit seiner Familie zunächst nach Leipzig übergesiedelt war, begann er an der Yeshivas Beis Zion in Berlin zu lernen. Darauf aufbauend setzte er anschließend seine Studien am Rabbinerseminar fort. Seine aus Kiew, Ukraine stammende Frau Ita studierte Rechtswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und war seit dem Abschluss ihres Studiums als Studiendekanin der ehemaligen Lauder Midrasha in Berlin tätig. Seit seiner Ordination am Rabbinerseminar bereitet sich Rabbiner Afanasev auf seine Ordination zum Dayan vor.
Quellennachweis:
Rabbiner Shlomo Afanesev Jewiki (zuletzt eingesehen am 20.03.2023)
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André Sitnov
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Kurzbiografie
Er ist der Tausendsassa. Er ist Kantor der jüdischen Gemeinde Hannover und als Musiker weit über die Grenzen Niedersachsens ein Begriff. Es ist schwer eine Priorität auszumachen, denn er beherrscht die Klarinette, das Charakterinstrument der jüdischen Musik, wie kein zweiter. Weiter ist er Pianist, Saxofonist und Organist und all das auf Profiniveau. Aber das genügt ihm nicht. So brilliert er mit einer eleganten, klassisch ausgebildeten Tenorstimme. Aber neben all seinem genialen Können gehört er zu den Menschen, die die Gabe haben mit ihrem Charme gute Laune zu verbreiten.
Quellennachweis:
ZJM Hannover (zuletzt eingesehen am 20.03.2023)
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Irith Shillor
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Kurzbiografie
Irit Shillor wurde in Jerusalem geboren, wo sie Mathematik und Physik studierte. Trotz ihres säkularen Hintergrundes hatte sie starke Gefühle für ein religiöses Judentum, jedoch nicht in die orthodoxe Richtung. Als sie 1982 mit ihren Töchtern nach England zog, entdeckte sie für sich und ihre Familie die Welt des Reformjudentums: eine jüdische Welt, in der sie sich wohlfühlte. In ihrer Gemeinde in Südengland bat man sie, Gottesdienste zu leiten und aus der Tora zu lesen. 1998 begann sie ein rabbinisches Studium am Leo Baeck College in London und wurde im Jahre 2002 ordiniert. Zu dieser Zeit entdeckte sie auch, dass zu ihren Vorfahren einige Rabbiner zählten. Es war somit für sie kein Wunder, dass sie diesen Weg einschlug. Im selben Jahr begann sie in jüdischen Gemeinden in Deutschland und Österreich zu arbeiten. Bis Ende 2016 war sie als Rabbinerin in Hameln tätig sowie seit 2005 im englischen Harlow.
Quellennachweis:
Irith Shillor Jewiki (zuletzt eingesehen am 03.08.2022)
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Anastassija Kononowa
Kurzinformation
Kurzbiografie
Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Grenzenlos – Jüdische Kulturtage zwischen Harz und Heide
Im Rahmen des Festjahrs finden im August und September 2021 die Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide statt. Unter dem Motto „Grenzenlos“ erforschen die vielen Formate das Verbindende und das Grenzende in der Vielfalt jüdischen Lebens über Städte- und Ländergrenzen sowie über metaphorische und ideelle Grenzen hinaus.
Das Programm legt einen besonderen Schwerpunkt auf das Gespräch mit der heutigen jüdischen Gemeinschaft und auf die Vernetzung der zahlreichen Akteurinnen bzw. Akteure der Region. Es ist ein großes Anliegen des Israel Jacobson Netzwerkes, jüdische Perspektiven in die Gestaltung des Programms einzubeziehen. Im Festjahr bündeln die Jüdischen Kulturtage ein Programm von über 60 Veranstaltungen in der gesamten Region, die von unterschiedlichen Akteur*innen organisiert werden. Neben Ausstellungen, Führungen, Film- und Theaterveranstaltungen finden sich wissenschaftliche und populäre Formate, die den Reichtum und die Vielfalt jüdischer Kultur in Geschichte und Gegenwart beleuchten, im Programm wieder. Das Israel Jacobson Netzwerk steuert facettenreiche Veranstaltungen aus dem künstlerischen, touristischen, kulturellen, wissensvermittelnden oder politischen Bereich bei.
So reist die Bildhauerin Jael Benar mit ihrer mobilen Sukka (traditionelle jüdische Laubhütte) an verschiedene Orte in Braunschweig und spricht über queeres Judentum mit dem Historiker Jan Wilkens, über Corona in Israel mit Vladimir Levin vom Center for Jewish Art Jerusalem und über das Leben von jungen, nicht religiösen jüdischen Menschen mit osteuropäischen Wurzeln mit Anastassija Kononowa vom Projekt Tikkun. Jael Benar stellt dabei Institutionen vor, wie Meet a Jew, das Jüdische Filmfestival Berlin/Brandenburg und den Verein Stolpersteine für Braunschweig.
Darüber hinaus finden Fahrradtouren statt, wie zum Beispiel die Fahrradtour durch das jüdische Helmstedt und Schöningen, die durch die Innenstadt von Helmstedt über den Lappwaldsee zum Schöninger Friedhof mit einem Gedenkstein führt und u.a. Informationen zu Stolpersteinen vermittelt.
Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur am 05. September 2021 öffnet der Laut Klub unter dem Titel AFTER SHABBAT seine Tore für einen Nachmittag mit Open Air Techno aus Israel von Gel Abril und Tropikal Camel. Gleichzeitig gewährt die Künstlerin Sarai Meyron mit ihrer Ausstellung „Art Life“ Einblicke in die Lebensweise einer jungen jüdischen Künstlerin in Deutschland.
Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
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Jacqueline Jürgenliemk
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Jacqueline Jürgenliemk ist die 1. Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Göttingen.
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Elija Schwarz
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Kurzbiografie
Elija Schwarz (*1969) arbeitet als Kantor und Religionslehrer für den Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen und betreut auch das Jüdische Seniorenheim Hannover. Zuvor war er fünf Jahre lang Kantor der Etz-Chaim-Synagoge in Hannover. Parallel dazu leitet er seit 2003 Gottesdienste im Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Schleswig-Holstein. Wenn er nicht dienstlich unterwegs ist, lebt Elija Schwarz in Halle an der Saale.
Quellennachweis:
Elija Schwarz: Dankbarkeit zeigen durch Gebete, in: MDR 18.03.2022 (zuletzt eingesehen am 02.08.2022)
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Jasmin Miriam Andriani
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Jasmin Andriani ist am 9.9.1983 in Tel Aviv als Jasmin Miriam Bruck geboren. Ihre ersten Kindheitsjahre verbrachte sie in Israel zwischen Strand und Shuk HaCarmel, bevor die Familie 1985 ins damalige West-Berlin zog. Hier besuchte sie die Bildungseinrichtungen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und engagierte sich später in der Jugendarbeit, beim Jüdischen Studentenbund und dem Jüdischen Museum Berlin. Nach dem Abitur am Beethoven-Gymnasium (mittlerweile gab sie das Klarinettespielen auf), studierte sie Rechtswissenschaften an der FU Berlin bis zum ersten juristischen Staatsexamen. Anschließend lebte und arbeitete sie in Simbabwe, Afrika, wo sie viele prägende Erfahrungen sammelte. Zurück in Berlin entschloß sie sich ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen und ein Studium der Jüdischen Theologie an der Uni Potsdam und eine parallele Ausbildung zur Rabbinerin am Abraham Geiger Kolleg aufzunehmen. Zwei Semester des Studiums verbrachte Jasmin in Jerusalem, der Heimatstadt ihres Vaters. Ihre Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Dekalog in der Hebräischen Bibel und der frühjüdischen Tradition. Ihr Ordinationsspruch stammt aus Leviticus 25, 23. Gott sagt: "Mein ist das Land, denn Fremde und vorübergehende Bewohner seid ihr bei mir."
Sie ist Rabbinerin der liberalen Gemeinden von Hannover und Göttingen. Jasmin ist seit 2012 mit Daniel verheiratet, zusammen haben sie zwei Töchter.
Quellennachweis:
Jüdische Gemeinde Göttingen e.V. (zuletzt eingesehen am 03.08.2022)
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Nils Jakob Ederberg
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Nils Ederberg wurde 1967 in Hannover geboren. Er studierte Judaistik in Jerusalem und Berlin. Nach einem Rabbinatsstudium am Abraham Geiger Kolleg in Potsdam wurde er 2014 zum Rabbiner ordiniert.
An der Universität Potsdam unterrichtet er Hebräisch und Aramäisch und gibt Seminare in den Bereichen Halacha, Liturgie und moderner jüdischer Theologie. Regelmäßig veröffentlicht er Zeitungsartikel und Radiobeiträge zu jüdischen Themen und nimmt als Referent an Konferenzen und Seminaren zu Themen jüdischer Bildung und des interreligiösen Gesprächs teil. Gelegentlich ist er auch als Rabbiner in Gemeinden des deutschsprachigen Raums tätig. Fest verankert ist er als Beter aber in der Synagoge Oranienburgerstraße in Berlin.
Nils Ederberg ist verheiratet und hat drei Kinder.
Quellennachweis:
Allgemeine Rabbinerkonferenz (zuletzt eingesehen am 03.08.2022)
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Naum Nusbaum
Kurzinformation
Kurzbiografie
Zentrum jüdischer Musik der Synagoge Hannover
Zu den vielfältigen Angebot gehört das Klezmer Ensemble, das Vokalensemble und das Kammerorchester. Naum Nusbaum, Gründer und musikalischer Leiter, besetzt seine Ensembles ausschließlich mit studierten oder professionell ausgebildeten Musiker*innen. Die Herkunftsländer und Konfessionen der Musiker*innen sind international. Denn die Musik verbindet und überwindet jede Grenze.
Aber auch kleine und große Hobbymusiker*inenn sind herzlich willkommen. Unter der Leitung von Tatjana Mardarie hat sich eine Kinder-Klezmer-Gruppe etabliert, bestehend aus Sänger*innen und Instrumentalspieler*innen inklusive kindgerechter, musiktheoretischer Schulung, vor allem aber Freude an der Musik und dem Miteinander.
Weiter bietet das Zentrum jüdischer Musik der Synagoge Hannover Instrumental- und Gesangsunterricht für alle Altersgruppen.
Das Zentrum bietet professionelle Auftritte und Konzerte für z.B.
Events
Veranstaltungen
Konzerte
(Religiöse) Feiern
Geburtstage
Hochzeiten
Uvm.
Je nach Repertoire, Anlass und Wunsch kann die Anzahl der Musiker*innen flexibel variiert werden. Unsere professionellen Musiker*innen sind es gewohnt in verschiedensten Besetzungen und Genres die richtigen Töne zu finden. Von Solist*innen über ein kleines Ensemble bis hin zum Kammerorchester mit Chor und Solist*innen mit bis zu 30 Personen ist alles denkbar.
Quellennachweis:
Zentrum Jüdischer Musik der Synagoge Hannover (zuletzt eingesehen am 20.03.2023)
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Towa Harety
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Rebbetzen Ita Afanasev kommt ursprünglich aus Kiew. Nach dem Abitur und ihrem ersten Kontakt mit einer jüdischen Gemeinde in Osnabrück, ging sie nach Frankfurt am Main um sich dort dem Jurastudium, jüdischen Studien an der Midrasha sowie dem Erwachsenenunterricht in Tradition zu widmen.
Nach der Heirat zogen die Afanasevs nach einem kurzen Studienaufenthalt nach Berlin, wo Ita zahlreiche Bildungsprojekte initiiert, mitgestaltet und geleitet hat. Heute lebt sie mit ihrem Mann und den 5 Kindern in der Kahal Jisroel Gemeinde, ist die Direktorin von JAcademy– einem internationalen Gap Year Programm, Bildungsdirektorin für Lauder Yeshurun und Rebbezen der Gemeinde in Hannover. Ita ist bekannt für ihren inspirierenden Unterricht und einen mitreißenden Zugang auf viele aktuelle Themen. Sie spielt gerne Klavier, nimmt Gesangunterricht, lernt über Design und Psychologie und verbringt Zeit mit ihrer wunderbaren Familie.
Quellennachweis:
MAZAL TOV! Ein neuer Rabbiner für die jüdische Gemeinde in Hannover, in: Raawi 29.04.2021 (zuletzt eingesehen am 20.03.2023)
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Achim Doerfer
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Achim Doerfer, 1965 in Göttingen geboren, hat Jura und Philosophie studiert und arbeitet als Anwalt. Seine Großmutter und Mutter gehören zu den wenigen, die den Holocaust in Deutschland überlebten und nach 1945 in Deutschland blieben. Sein Bruder ist 1999 nach Israel ausgewandert und dort mittlerweile Rabbiner.
Quellennachweis:
Kiwi Verlag Achim Doerfer (zuletzt eingesehen am 06.03.2023)
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Yevgen Bruckmann
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Yevgen Bruckmann ist 1996 in der Ukraine geboren und zog mit seiner Familie im Alter von 4 Jahren nach Deutschland. Seit jungen Jahren organisiert er sich politisch und aktivistisch. In den letzten 5 Jahren engagierte sich Yevgen Bruckmann bei der jüdischen Jugendbewegung Netzer und hatte die letzten zwei Jahre ihren Vorsitz inne. Neben dem Studium arbeitet er im interreligiösen Dialog und in der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit. Seit Sommer 2020 ist Yevgen Bruckmann der stellvertretende Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover.
Quellennachweis:
Clinchfestival (zuletzt eingesehen 06.03.2023)
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Helene Shani Braun
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Helene Braun lebt heute in ihrer Wahlheimat Berlin, wo sie Rabbinat am Abraham Geiger Kolleg und jüdische Theologie an der Universität in Potsdam studiert.
Besonders wichtig ist ihr die Arbeit in den Bereichen: Nachhaltigkeit, Feminismus, Queerness und Interreligiöser Dialog und ist darüber hinaus in vielen Ehrenämtern tätig. Lange Zeit war sie aktive Jugendleiterin in der reformjüdischen Jugendbewegung Netzer Germany, heute ist sie aktiver Teil von TaMaR Germany, Keshet Deutschland und Coexister Deutschland.
Quellennachweis:
Internetseite von Helene Shani Braun (zuletzt eingesehen am 20.03.2023)
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Yoed Sorek
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Sḳurḳovitsʹ, Simah (geb. 1924 gest. 2015)
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Alisa Bach
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Ehemalige Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover K.d.ö.R.
Leiterin der Jüdischen Bibliotkek Hannover
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Glikl bas Judah Leib
Kurzinformation
Wie es in jüdischen Familien üblich war, heiratete sie sehr jung: Als Zwölfjährige wurde Glikl in Hameln mit Chaijm von Hameln oder Goldschmidt, einem Verwandten des reichen Hamburger Kaufmanns Chajim Fürst, verlobt und zwei Jahre später noch vor ihrem 14. Geburtstag verheiratet. Ihr Mann, der nur wenige Jahre älter war, stammte aus „einer der ältesten und bedeutendsten jüdischen Familien in Norddeutschland“. Die Schwiegereltern lebten später in Hildesheim, wo Glikl sie auch besuchte.
Kurzbiografie
Glikl bas Judah Leib, auch als Glikl oder Glückel von Hameln bekannt, wurde im Jahr 1646/47 als Tochter des wohlhabenden Diamantenhändlers Juda Leib in Hamburg geboren. Ihr jüdischer Name lautete entsprechend Glikl bas Juda Leib (übersetzt: Glikl, Tochter des Juda Leib). Im Alter von 14 Jahren heiratete sie den erfolgreichen Gold- und Juwelenhändler Chaim von Hameln (auch bekannt als Hein Goldschmidt) und brachte in dieser Ehe zwölf Kinder zur Welt.
Als ihr Mann 1689 starb, führte Glikl sein Unternehmen mit großem Erfolg weiter. Sie trieb Handel in verschiedenen europäischen Städten und lebte als erfolgreiche Geschäftsfrau in Hamburg, Altona, Hameln und Metz. So vergrößerte sie den Reichtum der Familie, und es gelang ihr, alle ihre Kinder gut zu verheiraten. Ihre Heiratspolitik war dabei von starken wirtschaftlichen Interessen geprägt, nutzte sie die Verheiratung ihrer Kinder doch dazu, Geschäftskontakte in ganz Europa auszubauen und zu festigen.
Als Glikl im Jahr 1700 erneut heiratete, entschied sie sich für den erfolgreichen Geschäftsmann Hirz Levy und gab ihr eigenes Geschäft auf. Nicht nur mithilfe ihres Ehemannes, sondern wegen der eigenen Ersparnisse versprach sich Glikl einen sorgenfreien Lebensabend. Doch Hirz Levy verkalkulierte sich, sein Geschäft ging bankrott, das gesamte Familienvermögen verloren. So erlebte Glikl das Alter in Armut, ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie im Hause ihrer Tochter Ester in Metz, wo sie schließlich im Jahr 1724 starb.
1691 begann Glikl, noch immer schwer erschüttert über den Tod ihres ersten Ehemannes, ein Tagebuch zu schreiben, das sie bis 1719 fortführte. Glikls Lebensbericht ist in jiddischer Sprache verfasst und trägt im Original den Titel Sichronot (Memoiren). Glikl legte das Tagebuch als Familienchronik an und wollte es an ihre Kinder weitergeben.
Da Glikl in einer Zeit lebte, in der Jüd*innen unter der Mehrheit der Christ*innen kaum Rechte genossen, gibt ihr Lebensbericht auch eindrucksvolle Einblicke in die gesellschaftlichen Umstände jener Zeit. Ihre Memoiren befassen sich unter anderem mit dem Ausbruch der Pest, mit Krankheiten, Flucht und Tod. Gleichzeitig gibt ihr schriftliches Werk Auskunft über ihre intensive Auseinandersetzung mit dem jüdischen Glauben.
Quellennachweis:
Jüdisches Museum Berlin (zuletzt eingesehen am 30.04.2024)
Erst 1910 wurden Glikls Memoiren erstmals veröffentlicht. Bertha Pappenheim, Gründerin des Jüdischen Frauenbundes in Deutschland, die auch eine entfernte Verwandte Glikls war, entdeckte deren Schriften und ihren historischen Wert. Durch Bertha Pappenheims Übersetzung ins Deutsche wurden die Memoiren nun einem breiteren Lesepublikum zugänglich gemacht.
Quellennachweis:
Jüdisches Museum Berlin (zuletzt eingesehen am 30.04.2024)
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Lotti Huber
Kurzinformation
Da Lotti Jüdin war, wurde sie in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt. Sie wurde in das KZ Moringen (im heutigen Bundesland Niedersachsen) und nach dessen Auflösung ins KZ Lichtenburg deportiert. Durch das Engagement ihres Bruders Kurt wurde sie 1938 von einer US-amerikanischen Organisation freigekauft. Sie ging über die Schweiz und Italien nach Haifa in Palästina ins Exil.
Kurzbiografie
Lotti Goldmann wurde 1912 als Tochter großbürgerlicher jüdischer Eltern in Kiel geboren. Sie wuchs mit zwei Brüdern auf. Walter war zwei Jahre älter und Kurt, der sich später Ruwen Golan nannte, drei Jahre jünger. Früh interessierte sie sich für Tanz und Theater und nahm entsprechenden Unterricht. Mit ihrer Jugendliebe Hillert Lueken, dem Sohn des ehemaligen Kieler Oberbürgermeisters Emil Lueken, ging sie nach Berlin und lebte dort mit ihm zusammen. Da Lotti Jüdin war, wurde Hillert Lueken 1937 von den Nationalsozialisten wegen „Rassenschande“ verhaftet und ermordet. Sie selbst wurde in das KZ Moringen und nach dessen Auflösung ins KZ Lichtenburg deportiert. Durch das Engagement ihres Bruders Kurt wurde sie 1938 von einer US-amerikanischen Organisation freigekauft. Sie ging über die Schweiz und Italien nach Haifa in Palästina ins Exil.
Sie studierte Tanz und Pantomime und zog mit ihrem ersten Mann Alec Kingaby, einem britischen Offizier, durch den Nahen Osten. Sie arbeitete in Nachtclubs und Varietés als Tänzerin. Beide ließen sich auf Zypern nieder und eröffneten in Nikosia ein Hotel. Nach der Scheidung zog Lotti nach Kyrenia, eine Hafenstadt im Norden Zyperns, und betrieb ein eigenes Restaurant, „The Octopus“. Dort lernte sie ihren zweiten Mann Norman Huber (1910–1971) kennen, ebenfalls britischer Offizier, mit dem sie 1960 nach London ging.
1965 wurde ihr Mann in die Bundesrepublik Deutschland versetzt, und Lotti Huber kehrte mit ihm zurück. Das Ehepaar ließ sich in Berlin nieder. Nach dem Tod ihres Mannes musste sich Huber mit Gelegenheitsjobs durchschlagen. So übersetzte sie Liebesromane aus dem Englischen, eröffnete in ihrer Wohnung eine Benimmschule, verkaufte in Warenhäusern Kräuterlikör und arbeitete als Filmstatistin.
Mit dem semi-dokumentarischen Film Affengeil von Rosa von Praunheim wurde sie 1990 einem großen Publikum bekannt. Bei von Praunheims Film Anita – Tänze des Lasters von 1988 über die Nackttänzerin Anita Berber war sie am Drehbuch beteiligt und übernahm die Hauptrolle. Durch die Filme von Rosa von Praunheim berühmt geworden, trat Huber bis zu ihrem Tod mit Soloprogrammen auf, die biografische Erzählungen, Tanz, Kabarett und Chanson miteinander verbanden, und war zu Gast in vielen TV-Talkshows und anderen Fernsehsendungen wie Wetten, dass..?. Ihre Autobiografie Diese Zitrone hat noch viel Saft wurde ein Bestseller. Daneben hatte sie bis zu ihrem Tod einige Jahre einen regelmäßigen Auftritt in der Sendung Holgers Waschsalon im Fernsehprogramm des Hessischen Rundfunks. Sie galt als Star des Berliner Undergrounds und hatte eine große Fangemeinde, vor allem in der schwul-lesbischen Szene. In den letzten Jahren bis zu ihrem Tod arbeitete sie mit Thom Nowotny als musikalischem Begleiter zusammen. Mit ihm hatte sie auch eine gemeinsame Fernsehsendung im Berliner Stadtfernsehen TV-Berlin.
Lotti Huber ist auf dem Jüdischen Friedhof Heerstraße in Berlin neben ihrem Mann Norman Edwin Huber beigesetzt.
Quellennachweis:
Wikipedia Lotti Huber (zuletzt eingesehen am 30.04.2024)
Nach Lotti Huber ist eine Senioreneinrichtung in Kiel benannt, das Lotti-Huber-Haus. Außerdem wurde der Lotti-Huber-Platz in Kiel nach ihr benannt.
Quellennachweis:
Wikipedia Lotti Huber (zuletzt eingesehen am 30.04.2024)
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Juda Joseph ben Nathan
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Chaijm von Hameln
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Johann Rosenmüller
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Das Festjahr in Niedersachsen im Rückblick
Das Ensemble Concerto Foscari widmet sich seit vielen Jahren in der Gestaltung etlicher seiner Programme besonders jüdischen Themen. Dies ergibt sich unter anderem auch durch seinen musikalischen Leiter Alon Sariel, welcher aus Israel stammt und in Deutschland seinen Wohnsitz hat.
»Integration« ist das Thema, das Concerto Foscari in ganz unterschiedlichen Programmen bearbeitet und präsentiert. Dies ist keine graue Theorie für ein Ensemble, das sich aus Musiker*innen unterschiedlichster Nationen (wie Israel, Deutschland, Griechenland, Italien, Niederlande, Polen, Türkei, Japan und anderen Ländern) zusammensetzt.
Im Festjahr 2021 hat Concerto Foscari vier verschiedene Programme im Angebot, welche sich mit der Entwicklung der jüdischen Musik im deutschen und europäischen Raum befassen. Die Programme beleuchten auf unterschiedliche Weise die Vielschichtigkeit der Kompositionen und setzen sie in diverse Kontexte. Sie verweben europäische Musik- und Kulturgeschichte aus mehreren Jahrhunderten und zeigen die Verbindungen und den Austausch der Religionen und Kulturen zwischen Okzident, Orient und Judentum auf ihre historische Untrennbarkeit auf unserem Kontinent und in unseren Städten.
„Judeo alla turca“ thematisiert die sephardische Diaspora der iberischen Jüd*innen, die im späten 15. Jahrhundert im Norden Galiläas unter osmanischer Herrschaft ihre Kultur mit Neuem verschmolzen: Ladino Lieder, Cantigas, Romances und ausgewählte Musik aus dem sogenannten Maftirim Repertoire, dem jüdischen Mystizismus in Edirne, führen in eine heute kaum noch bekannte Welt. Die israelische Sängerin Noam Vazana, Gewinnerin des Sephardic Music Award 2017, wird die Zuhörer*innen am 19. Juli 2021 im Norbert-Prager-Saal der Jüdischen Gemeinde zu Hannover mitnehmen in ihre hypnotisierende Welt des Ladino, Lieder zwischen Freude und Leid.
Die Niederlande erleben im 17. Jahrhundert eine Blütezeit, die nicht umsonst den Namen das »Goldenen Zeitalter« trägt. Der wirtschaftliche Aufschwung, die kulturelle und politische Öffnung bescheren dem Land unermesslichen Reichtum und eine magnetische Anziehungskraft auf Menschen aller Nationen. Das Programm »Der Goldene Psalter« ist eine Reise durch dieses Zeitalter der Niederlande bis hinein in das Osmanische Reich, aber auch nach Niedersachsen, wo der flämische Calvinist Petrus Dathenus die Psalmen in niedersächsischer Sprache redigiert und veröffentlicht. Das Programm wird gespielt am 19. September 2021 in der Basilika St. Godehard zu Hildesheim, am 20. September 2021 in der Ev.-luth. Kirche St. Martini zu Stadthagen und am 26. September 2021 in der Forums-Kirche St. Peter in Oldenburg.
Das Religionsgespräch zwischen Juden und Christen im Leineschloss Hannover aus dem Jahr 1704 ist in seiner Gesprächsüberlieferung bis heute einzigartig. Concerto Foscari hat daraus das Programm »In Dialogo« entwickelt, in dem ausgewählte Passagen des Textes rezitiert und in einen Dialog zwischen kammermusikalischen Werken des jüdischen Komponisten Salamone Rossi und des in Wolfenbüttel wirkenden Johann Rosenmüller eingebunden sind. In Niedersachsen ist das Programm am 06. Juni 2021 im Scharoun-Theater in Wolfsburg zu hören.
Die kleine Residenzstadt Sulzbach-Rosenberg sorgt Mitte des 17. Jahrhunderts für Aufruhr in der europäischen Gelehrtenwelt. Der Dichter und Historiker Christian Knorr von Rosenroth möchte mit der Veröffentlichung seines Schriften-Kompendiums »Kabbala Denudata« den Beweis antreten, dass Kabbala und christliche Lehre einheitlichen Ursprungs sind. Mit der „Kabbala Denudata“ entsteht ein in seiner Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte einzigartiges Dokument zur jüdischen Mystik, das auf Texten jüdischer und christlicher Autoren basiert. Der Sohar (hebräisch: Glanz) ist ihr Magnum Opus. Die Gelehrtenwelt Europas bis hin zu Leibniz steht Kopf, die Mystik wird neu vermessen. Mit diesem Konzert begibt sich Concerto Foscari auf die Spuren zu den Herkunftsorten der Autoren und verbindet Musik aus Spanien über Großbritannien bis nach Galiläa. Am 03. Juli 2021 präsentiert Concerto Foscari im Dommuseum von Hildesheim ihr Programm „Corona Aurea“.
Quellennachweis:
„Eintausendsiebenhundert Jahre jüdisches Leben in Deutschland - Projekte zum Festjahr aus Niedersachsen“. Niedersächsischer Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Hannover, 2021. GBV
Autorenschaft:
Niedersächsische*r Landesbeauftragte*r gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens
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Chico Marx
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Zur Welt kam Leonard Joseph Marx am 22. März 1887 in New York, als zweitältester Sohn seiner Eltern, nachdem der Erstgeborene kurz nach der Geburt verstorben war. Leonards Familie, präziser, seine Großeltern, waren mit deren Kindern ab etwa 1880 in die Vereinigten Staaten eingewandert.
Leonard-Chicos Familie musste häufig umziehen und lebte dann einige Zeit in Yorkville in der New Yorker Upper East Side, einem Viertel, das zwischen dem irisch-deutschen und dem italienischen Viertel lag.
Der hier Beschriebene war nicht nur das älteste seiner Geschwister, sondern auch der erklärte Liebling seiner Mutter. Aus dieser Position heraus baute er ein starkes Selbstbewusstsein und eine gewisse Rücksichtslosigkeit im Umgang mit Nichtfamilienmitgliedern auf. Zur weiteren Erläuterung, der Kampf ums Überleben in der amerikanischen Metropole um das Jahr 1900 und noch danach war hart, angesichts eines gleichsam nichtexistenten Sozialsystems, angesichts arbeitnehmerfeindlicher Regelungen und angesichts eines durch die laufende Einwanderung hohen Konkurrenzaufkommens in sämtlichen Bereichen des Erwerbsleben. Diese, die äußere wie innere Anspannung fördernden, Umstände waren es, die beim heranwachsenden Leonard Marx die Herausbildung zweier Leidenschaften begünstigten, die ihn nahezu bis an sein Lebensende begleiten sollten, Glücksspiel und Sex.
Die präfeministische Bezeichnung für Frauen im Slang der amerikanischen Großstadt war „Hühnchen“ – „chick“ – und daher erklärt sich auch Leonards Spitznamen, auf den er stolz war und der später zu seinem, sozusagen, Markennamen wurde.
Die Marx-Brüder erlebten sowohl in ihren Eltern als auch in ihren Großeltern Vorbilder, die sich eher nicht in sogenannten Normalberufen, ihren Lebensunterhalt verdienten, sondern im Kleinkunst- und Varietémilieu.
Nachdem Vater Marx als Tanzlehrer und Gelegenheitsschneider offensichtlich für einen Familienernährer zu wenig Engagement aufgebracht hatte, ergriff Mutter Marx die geschäftliche Initiative und ließ mit beträchtlichem Verhandlungsgeschick ihre vier Söhne mehrere Jahre über in Matrosenanzügen als Gesangsgruppe „The Three Nightingales“, später „The Four Nightingales“, auftreten. Hinzu traten Gelegenheitsjobs der Brüder, im Falle Chicos zum Beispiel tagsüber als Rettungsschwimmer und abends als Klavierspieler in einem Hotel.
Später war es Chico, der den Brüdern die Gelegenheit zu ersten besser bezahlten Auftritten im Varieté vermittelte und der zudem allmählich in die Rolle des Managers der Gruppe hineinwuchs. Er kannte die Begabungen seiner Geschwister am besten und dirigierte einen jeden an den Platz, an dem er sich am besten verwirklichen konnte. Chico gelang es auch, das Brüderquartett dem Starproduzenten Irving Thalberg (1899-1936) vorzustellen, was mit der Zeit zum Durchbruch auf der Bühne, in Radio-Shows und im neuen Medium Film führen sollte.
Quellennachweis:
hagalil, jüdisches Leben online (zuletzt eingesehen am 16.05.2023)
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Charles J. Palmié
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Malen im Grünen
Riddagshausen mit seinem Zisterzienserkloster war und ist nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel der Braunschweiger Bevölkerung, sondern bot auch pittoreske Motive für die Landschaftsmalerei.
Valeska Heynemann erzählt, Emmy Scheyer habe schon ganz früh von der Freiheit geschwärmt und gesagt, sie werde „Kunst studieren, malen und nach Italien gehen, wo alle großen Maler wohnen.“ Vorerst mussten die Freundinnen mit Radfahren Vorlieb nehmen. Ein beliebtes Ausflugsziel war die Buchhorst bei Riddagshausen.
Die Gemeinde mit dem Zisterzienserkloster und den Bauernhöfen wurde auch oft von Gustav Lehmann aufgesucht. Fotos sind erhalten, die zeigen, wie er dort junge Damen in der pleinair-Malerei unterrichtete und Bilder malte, im Sommer und im Winter.
Sein Lehrer Charles J. Palmié bezog im September 1908 Quartier im nahe gelegenen Gasthof Grüner Jäger und unterrichtete Wochen lang Malerinnen und Maler in Freilichtmalerei. Dass Albert Hamburger, Gustav Lehmanns Freund, an dem Kurs teilnahm, kann nachgewiesen werden. Gut möglich, dass auch Emmy Scheyer, Anna Löhr und ihre Schülerin Käthe Evers mitmachten. Einem Zeitungsbericht zufolge entstand unter den Blicken neugieriger Spaziergänger eine große Anzahl von Bildern. Palmié wurde daraufhin von Paul Jonas Meier zu einer Retrospektive im Museum an der Museumstraße (siehe 12) eingeladen. Eine Braunschweiger Zeitung warnte, Palmié habe im Lauf der Jahre eine große Wandlung vollzogen: „Der Künstler zählt zu den Modernsten der Modernen. Man darf dreist annehmen, daß neun Zehntel der Besucher bedauern werden, daß er sich auf die neue Bahn hat locken lassen.“ Die Retrospektive wurde trotzdem ein großer Erfolg. Ein Gymnasiast mit Namen Karl Höse sah sie und erinnerte sich viele Jahre später, als er Landgerichtsdirektor im Ruhestand war: „Ich hatte zum ersten Mal eine Weiterentwicklung der Malerei über die Änderung von Mode und Geschmack hinaus erlebt.“ Und er gelobte: „Ich werde niemals intolerant der Moderne gegenüber sein.“
Paul Jonas Meier hatte die Idee, bei stadtbekannten Kunstliebhabern eine Sammlung durchzuführen, damit ein Werk Palmiés mit einem Riddagshausen-Motiv erworben und dem gerade eröffneten Städtischen Museum geschenkt werden könne. Mit Spenden der Bankiers Bremer, Löbbecke und Meyersfeld, der Firmen Büssing, Grotrian, Natalis, Witting und vieler anderer Personen kam die benötigte Summe schnell zusammen. Palmiés Bild „Brücke bei Riddagshausen“ kann heute noch im Städtischen Museum am Steintorwall (siehe 22) betrachtet werden
Quellennachweis:
Galka-Scheyer-Atlas
K. Keßler und G. Holzgang, „Galka Scheyer in Braunschweig Auf Spuren der jüdischen Kunstvermittlerin“. Bet Tfila - Forschungsstelle für Jüdische Architektur in Europa, Braunschweig, 2021. GBV
Autorenschaft:
K. Keßler; G. Holzgang
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Palmié, Gisbert (geb. 1897 gest. 1986)
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Eduard Katzenstein
Kurzinformation
Die Gördelingerstraße wurde schon im 13. Jahrhundert in Plänen der Stadt Braunschweig eingezeichnet. Sie lag im Bereich der Handelsmesse, die zweimal im Jahr stattfand. Im Lauf der Jahrhunderte siedelten sich kleine Läden und große Kaufhäuser an, Hotels, Gaststätten und andere Etablissements. Eine Filiale der Landespost kümmerte sich um Briefe und Pakete, Banken erledigten Geldgeschäfte. Zahllose Händler und Kunden, Bauern und Schausteller kamen von weither, knüpften Kontakte und schlossen Verträge ab.
In diesem gesellschaftlichen Schmelztiegel siedelte sich im Herbst 1881 ein Kaufmann an, der in der Kleinstadt Bleicherode, also in der preußischen Provinz Sachsen geboren worden war. Er hieß Leopold Scheyer und war 29 Jahre alt. Mit einem zwei Jahre jüngeren, aus Feuchtwangen im Königreich Bayern stammenden Freund namens Moritz Regensburger bezog er eine Wohnung an der Gördelingerstraße 4.
Die Beiden wollten eine Firma gründen. Am 4. Oktober gaben sie in einer Tageszeitung bekannt, dass sie „ein Leder-Geschäft en gros & en detail verbunden mit Lager sämtlicher Schuhmacher-Artikel eröffnet haben.“ Sie sicherten ihren Kunden „bei streng reeller Bedienung möglichst billige Preise“ zu. Die Adresse der Firma: Gördelingerstraße 48 – allerbeste Geschäftslage!
Das stattliche Haus war 1751-1754 vom Braunschweiger Hofbaumeister Georg Christoph Sturm mit elf Fensterachsen, Mittelrisalit und Mansarddach entworfen und als Massivbau, nicht in Fachwerkbauweise, errichtet worden.
Leopold Scheyer war ein tüchtiger und erfolgreicher Kaufmann. Und er wollte eine Familie gründen. Am 26. Juni 1885 heiratete er in der Haupt- und Residenzstadt Kassel Henriette Katzenstein. Sie war vierundzwanzig Jahre alt und Tochter eines Kaufmanns namens Eduard Katzenstein, tätig in einer Firma, die Eisenbahn-, Post- und andere Uniformen herstellte. Die Frischvermählten – beide waren jüdischen Glaubens – bezogen einen Monat nach ihrer Trauung eine Wohnung an der Friedrich Wilhelm Straße 9 in Braunschweig. 1886 wurde ihr Sohn Paul geboren, im Jahr darauf auch ihr Sohn Erich. Ihre Tochter Emmy kam 1889 an der Okerstraße 10 zur Welt.
Kurzbiografie
Lederhandlung Scheyer & Regensburger
1881 zog Leopold Scheyer, Emmy Vater, in die Gördelingerstraße und gründete hier im selben Jahr eine Lederwarenhandlung. Vier Jahre später mietete er nach seiner Heirat dann eine Wohnung im östlichen Ringgebiet.
Die Gördelingerstraße wurde schon im 13. Jahrhundert in Plänen der Stadt Braunschweig eingezeichnet. Sie lag im Bereich der Handelsmesse, die zweimal im Jahr stattfand. Im Lauf der Jahrhunderte siedelten sich kleine Läden und große Kaufhäuser an, Hotels, Gaststätten und andere Etablissements. Eine Filiale der Landespost kümmerte sich um Briefe und Pakete, Banken erledigten Geldgeschäfte. Zahllose Händler und Kunden, Bauern und Schausteller kamen von weither, knüpften Kontakte und schlossen Verträge ab.
In diesem gesellschaftlichen Schmelztiegel siedelte sich im Herbst 1881 ein Kaufmann an, der in der Kleinstadt Bleicherode, also in der preußischen Provinz Sachsen geboren worden war. Er hieß Leopold Scheyer und war 29 Jahre alt. Mit einem zwei Jahre jüngeren, aus Feuchtwangen im Königreich Bayern stammenden Freund namens Moritz Regensburger bezog er eine Wohnung an der Gördelingerstraße 4.
Die Beiden wollten eine Firma gründen. Am 4. Oktober gaben sie in einer Tageszeitung bekannt, dass sie „ein Leder-Geschäft en gros & en detail verbunden mit Lager sämtlicher Schuhmacher-Artikel eröffnet haben.“ Sie sicherten ihren Kunden „bei streng reeller Bedienung möglichst billige Preise“ zu. Die Adresse der Firma: Gördelingerstraße 48 – allerbeste Geschäftslage!
Das stattliche Haus war 1751-1754 vom Braunschweiger Hofbaumeister Georg Christoph Sturm mit elf Fensterachsen, Mittelrisalit und Mansarddach entworfen (siehe Entwurfszeichnung u.) und als Massivbau, nicht in Fachwerkbauweise, errichtet worden.
Leopold Scheyer war ein tüchtiger und erfolgreicher Kaufmann. Und er wollte eine Familie gründen. Am 26. Juni 1885 heiratete er in der Haupt- und Residenzstadt Kassel Henriette Katzenstein. Sie war vierundzwanzig Jahre alt und Tochter eines Kaufmanns namens Eduard Katzenstein, tätig in einer Firma, die Eisenbahn-, Post- und andere Uniformen herstellte. Die Frischvermählten – beide waren jüdischen Glaubens – bezogen einen Monat nach ihrer Trauung eine Wohnung an der Friedrich-Wilhelm-Straße 9 in Braunschweig. 1886 wurde ihr Sohn Paul geboren, im Jahr darauf auch ihr Sohn Erich. Ihre Tochter Emmy kam 1889 an der Okerstraße (siehe 13) zur Welt.
Quellennachweis:
Galka-Scheyer-Atlas
K. Keßler und G. Holzgang, „Galka Scheyer in Braunschweig Auf Spuren der jüdischen Kunstvermittlerin“. Bet Tfila - Forschungsstelle für Jüdische Architektur in Europa, Braunschweig, 2021. GBV
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Minka Vos
Kurzinformation
Kurzbiografie
Minka „Mia“ Cohen wird am 08.09.1923 in Aurich geboren. Sie ist das erste Kind der Eltern Jakob Moses Cohen und Hannchen geb. Wolff und hat drei weitere Geschwister: David, Martha, Manfred. Zwei weitere werden noch geboren, ein Junge vor ihr. Er stirbt am Tag der Geburt, Zilla stirbt 1939 nach 12 Tagen.
Mia wächst in einer regen großen Familie auf, einbezogen die zahlreiche Verwandtschaft aus Onkeln und Tanten, welche fast in Rufweite wohnen. Über allem lenkt und wacht mit gütigem Herz ihre Mutter. Viele weitere Kinder aus der enggebauten Auricher Altstadt gehen ein und aus. Er war ein Paradies. „Wir Kinder, die wir zu Besuch waren, liebten dieses Aurich. Motjes Kinner sünd all dor“ (Interview mit der Nichte und Zeitzeugin Lea Oelsner in Berlin 12. Februar 2017), hieß es, wenn diese vom Haus der Wallstraße quer durch den Garten Onkel Siegfried Wolff in der Norderstraße 18 aufsuchen – und andere anderswo. Martha ist eine früh erblühende Schönheit, „aber ich war die Ältere“ . Aber ab Mitte der 30er änderte sich vieles. Die christlichen Kinder sollen nicht mehr mit den jüdischen spielen. HJ-Führer treiben die Pimpfe durch die Wallstraße, diese das Lied mit dem Judenblut und dem Messer zu brüllen hatten (Erinnerungen des Zeitzeugen und Spielgefährten der Cohen-Kinder – Heinz Determann).
Mia besucht wie alle jüdischen Kinder die jüdische Volksschule in der Kirchstraße. Zum Gymnasium wäre sie nicht zugelassen worden. Eine berufliche Ausbildung ist unter diesen Umständen ebenso nicht möglich. Mia ist kurzzeitig auf einem Vorbereitungslager der Hachschara.
Früh ist den Eltern klargeworden, sie müssen Deutschland verlassen. Aber wie und wohin? Ende 1938 steht hierfür eine kleine Tür offen. Ihr Vater ist mit seinem Bruder Hermann Levy in Köln auf dem britischen Konsulat. Ihnen wird ein Touristenvisum angeboten. Ihr Onkel nimmt sofort an, ihr Vater nicht, er will seinen Kindern nicht zur Last fallen (Interview mit der Nichte und Zeitzeugin Lea Oelsner in Berlin 12. Februar 2017) .
Minka verlässt Aurich am 11.08.1938 nach Bad Soden im Taunus und arbeitet in der Israelitischen Kuranstalt in der Talstraße. Diese wird in der Pogromnacht in Brand gesetzt. Mia muss Hals über Kopf am gleichen Tag von dort abreisen und kehrt nach Aurich zurück. Am 3.05.1939 geht sie nach Emden und hilft in der Küche des jüdischen Altersheims in der Klaas-Tholen-Straße. Dort arbeitet auch ihr Nachbar – Fritz Hoffmann als Koch.
Bereits zu Jahresbeginn ist unter den jungen Aurichern das Gespräch und es findet sich im Briefverkehr ein Hauptthema; wer, wann und wie die Flucht ins Ausland gehen kann. Alle sind zu dieser Zeit auf dem Absprung, „[…] fährt in nächster Zeit“, so steht es typischerweise in den überlieferten Briefen.
Sie verlässt Aurich nun endgültig am 24. November 1939. Durch Hehalutz in Berlin, einer Organisation, welche die jüdische Einwanderung nach Palästina der Alija und die Hachschara organisiert, hat sie einen Platz auf der Fluchtroute per Schiff über die Donau gefunden. [...]
Mia kommt mit 350 anderen auf die CAR DUSAN. In Kladowo hinter dem Eisernen Tor ist am 31. Dezember 1939 die Fahrt zu Ende. Der Winter kommt überraschend und man befürchtet Eisgang. Die Flüchtlinge müssen an Land in Behelfsunterkünften aushalten. Auch im Frühjahr und im ganzen Folgejahr klappt die Weiterfahrt nicht, es fehlen immer Transitvisa. Werden welche erteilt, verfallen diese innerhalb der zu kurz gesetzten Frist, da technische und finanzielle Probleme dazukommen. On doit entrer en Turque jusqu’à 5 mars 1941 – so steht es in einem geplatzten Visum.
In den Transitvisa der Flüchtenden steht deutlich Sans Arrêt. Und es ist der Ort und das späteste Datum vermerkt, wo sie das jeweilige Transitland wieder verlassen müsse. Ständig platzen Abfahrten, es gibt nicht ausgeschöpfte Sommer- und Winter-Schedulen der englischen Mandatsverwaltung. Die irgendwie übertragen werden können, oder auch nicht. Es ist eine Kette bürokratischen Irrsinns und eine unglaubliche Verweigerung elementarer humanitärer Pflicht angesichts der immer näher rückenden tödlichen Bedrohung der jüdischen Flüchtlinge.
Es ist eine bittere Ironie des Schicksals, als die verzweifelten Flüchtlinge an Land auch noch miterleben müssen, wie Anfang September 1940 ein großer illegaler Transport – der letzte, der das Reichsgebiet verlassen kann – an ihnen vorüberfährt. Vier DDSG-Schiffe – MELK, SCHÖNBRUNN, HELIOS und URANUS (auf letztem hatte auch die Kladovo-Gruppe in Bratislava ihre Reise angetreten) – gleiten nun donauabwärts an ihnen vorüber. Die Verzweiflung ist unbeschreiblich. Wir konnten keinen Kontakt mit ihnen aufnehmen, da das Schiff nicht stehenblieb. Auf einem der Schiffe sind Mias Freunde aus der Auricher Nachbarschaft: Wolff Wolffs, Benno und Irma. Mia weiß dies aber zu diesem Zeitpunkt nicht.
[...]
An den Bahnhöfen entlang der Strecke erhalten die Flüchtlinge von Juden, die von ihrer Durchreise erfahren hatten, Speisen und Getränke. Fast eine Woche dauerte die Fahrt bis Istanbul, da die Gleise in Griechenland durch Bombardierungen beschädigt sind. In Istanbul werden sie in einer schönen Pension einquartiert und erhalten sogar etwas Taschengeld. Junge türkische Offiziere führen sie aus und kauften den beiden Mädchen, die seit vielen Monaten nicht mehr satt geworden waren, Hühnchen, Halwa und Strümpfe. Dann geht die Reise weiter. Über die türkische Grenzstadt Meidan-Ekbès gelangen sie nach Syrien, weiter zur libanesischen Grenzstadt Nakoura. Am 30. März 41 betritt sie dann in Rosh Haniqra palästinensischen Boden. Die Fahrt endet in dem mit Stacheldraht gesicherten Lager Atlit am Strand hinter den Dünen, südlich von Haifa.
Nach nur neun Tagen kommt sie überraschend frei. Die Mutter ihrer Kusine (Mia damals unbekannt) geht in das Lager, um ihren dort angekommenen Neffen Kurt aus Gotha auszulösen. Dieser hatte einen Freund dort gefunden: Jupp Vos, auch illegal, aus Neuenahr. Und was ist mit ihr? Und sie deuteten auf Mia (Interview mit der Nichte und Zeitzeugin Lea Oelsner in Berlin 12. Februar 2017). Sie kann Mia mitnehmen und bei ihrer Tante Erna Schlüssel geb. Wolff unterbringen. Besagter Jupp wird später ihr Ehemann.
Mia besucht die Hauswirtschaftsschule Beit Zeirot Misrachi (Haus für religiöse junge Frauen) in Jerusalem. Diese Schule nimmt geflüchtete junge Frauen auf, um ihnen grundlegende Pionier-Fertigkeiten in Haus- und Landwirtschaft in einer tropischen Umgebung zu vermitteln. Sie ist noch durch die Hungerzeit in Jugoslawien krank und geschwächt. Sie erwähnt in den Briefen aber kein weiteres Detail. Mia und Jupp werden bald ein Paar. Jupp Vos wird zuvor als Illegaler auf der PATRIA festgehalten und soll mit vielen anderen nach Mauritius deportiert werden. Die PATRIA explodiert durch eine Bombe, gelegt von der Hagana, und kentert im Hafen von Haifa. Jupp übersteht dies und wird stattdessen für 10 Monate in Atlit interniert.
Sie heiraten am 4. Februar 1943 in Jerusalem, wohnen in Ra’anana, Chana wird am 4. Dezember 1946, Eliezer am 1. August 1950 geboren. Mia führt den Haushalt, arbeitete zeitweilig in einem Konsum, macht alles und kann alles. „Jeder mußte alles können, der Beruf von jedem in dieser Zeit war „Universalist‘“ so beschreibt es ihre Kusine Lea Oelsner. Und so ist Mia überall, emsig und flink und alles für die Familie. Aber sie hilft auch anderen in Not geratenen, ist im sozialen Leben von Ra’anana mittendrin und beteiligt sich an verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen.
Die Familie Vos pflegt ein offenes und geselliges Haus. „ … Es war immer remmi-demmi, die Tür stand stets auf.“ Ihr Onkel Levy Hermann mit seinen Kindern und Kindeskindern wohnt direkt gegenüber.
Ihr Mann Jupp, aus einer Viehhändler-Familie stammend, arbeitet erst in zwei Kibbuzim in der Landwirtschaft. Später macht er sich selbständig mit einem Pferd. Dann baut er Stallanlagen, später hat er ein Fahrradgeschäft. Zuletzt ist er Zivilangestellter bei einer staatlichen Rüstungsfirma, der Israel Military Industries (IMI). Er stirbt plötzlich im 65. Lebensjahr am 26. Juli 1983 während eines Tennisspiels.
Zuvor passiert Minka selbst ein großes Unglück. Eines Tages, sie ist 55, erleidet sie einen plötzlichen Pneumothorax aus einer unentdeckten Vorerkrankung. Die Atmung stockt, und sie droht zu ersticken. Erst im Krankenhaus setzt die Atmung wieder ein. Das Gehirn ist jedoch durch Sauerstoffnot geschädigt, und sie bleibt teilweise gelähmt. [...]
Am 1. Februar 1997 stirbt sie.
Quellennachweis:
Stolpersteine Aurich (zuletzt eingesehen am 25.04.2024)
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Käthe Evers
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Kurzbiografie
Malunterricht mit Pfingstrosen
Emmy Scheyer nahm Malunterricht, aber bei welchem der zahlreichen Braunschweiger Künstler ist nicht überliefert. Vielleicht lernte sie bei Anna Pricelius oder bei Anna Löhr.
Schon während ihrer Schulzeit nahm Emmy Scheyer Klavierstunden (siehe 6), und sie nahm Unterricht im Malen. 1907 schuf sie ein Bild in Ölfarben auf Leinwand, einen Strauß gelber Pfingstrosen in voller Blüte, mit dunkelgrünen Blättern vor hellblauem Hintergrund. Das Bild mutet nicht wie das Werk einer Anfängerin an, es ist mit „flottem Pinselstrich“ gemalt worden, und die üblichen Andeutungen einer Blumenvase, einer Tischdecke, eines Zimmers fehlen. Die achtzehnjährige Malerin signierte und datierte ihr Bild, das etwa 60 x 50 cm misst ganz selbstbewusst auf dem Keilrahmen der Leinwand mit „E. E. Scheyer 7“. Es fragt sich, bei wem sie lernte, Bilder in dieser lockeren Art und Weise zu malen.
Bei ihrem Zeichenlehrer Hans Herse wohl nicht. Es war bekannt, dass er Landschaftsansichten mit größter naturalistischer Genauigkeit malte und in erster Linie an der Städtischen Gewerbeschule (siehe 11) unterrichtete, wo er Damen nur Ornamente zeichnen ließ.
Bekannt für das Genre der Blumenmalerei war die Malerin Anna Pricelius. Sie hatte in Karlsruhe und Antwerpen studiert und wohnte an der Schleinitzstraße 17 bei ihren Eltern. Auf der Großen Berliner Kunstausstellung war sie mehrmals vertreten. 1905 hatte sie Erfolg mit einer Einzelausstellung im Herzoglichen Museum Braunschweig.
Weniger bekannt für dieses Genre, aber den aktuellen Strömungen in der Malerei mehr zugeneigt, war die Malerin Anna Löhr, Tochter eines Konservenfabrikanten in Harxbüttel. Sie wohnte 1907, als Emmy Scheyer das Ölbild „Pfingstrosen“ malte, an der Bammelsburgerstraße 9. Von 1909 an hatte sie auch ein Atelier an der Humboldtstraße 10, wo Emmy Scheyers jüngere Freundinnen Käthe Evers und Elsa Daubert Unterricht nahmen.
Das Bild „Pfingstrosen“ gelangte auf ungeklärte Weise zu Verwandten von Gustav Lehmann, Emmy Scheyers Lehrer und Freund. Vielleicht nahm sie schon 1907 bei ihm Unterricht, obwohl er die meiste Zeit in München, Dresden, Leipzig und Wien und nur gelegentlich bei seinen Eltern an der Hennebergstraße 18 in Braunschweig war. Sein Vater war Mitinhaber eines Geschäftes mit „Möbelstoffen u. Teppichen, Gardinen u. Linoleum“. Erklärt dies, warum sich im Nachlass des Malers auch Entwürfe für farbige Möbel befinden? Nur eine der vielen Fragen, die der Klärung bedürfen!
Quellennachweis:
Galka-Scheyer-Atlas
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Ida Berger
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Kurzbiografie
Wohnung der Mutter
Bei ihrer Mutter hielt sich Galka Scheyer auf als sie 1932/33 Deutschland zum letzten Mal besuchte. Henriette Scheyer verwahrte drei Jahre lang eine Kiste mit Galkas Bildern auf einem Dachboden.
Wenige Monate nach Emmy Scheyers Abreise nach New York zog Henriette Scheyer, ihre 64 Jahre alte Mutter, von der Goslarschen Straße 61 (siehe 5) an die zwei Querstraßen entfernte Liebigstraße (heute Besselstraße). Im Erdgeschoss des Hauses Nr. 6 mietete sie eine 170-Quadratmeter-Wohnung.
Als Emmy Scheyer 1932 wieder nach Deutschland kam, ruhte sie sich erst einmal bei ihrer Mutter aus und schrieb Kandinsky, sie werde sich vielleicht ein gutes gebrauchtes Automobil besorgen und dann nach Berlin kommen. „Wenn ich erst ein Auto habe, dann gondele ich überhaupt so ein bisschen herum.“ Stattdessen wurde sie krank, erholte sich in Braunlage und erlebte in der Reichshauptstadt Hitlers Machtergreifung und den Boykott aller jüdischen Geschäfte, Banken und Arztpraxen. In größter Eile reiste sie zurück nach Amerika.
Im März 1936 wurde Henriette Scheyer eine riesige Transportkiste zugestellt. Sie fand darin gebrauchte Wäsche und 56 Bilder, die mit „Emmy Scheyer“ oder „Renée“ signiert waren, und vergaß sie, weil ihre Schwester Ida Berger zu Besuch kam und ein paar Jahre blieb. Im Januar 1939 fanden Paul und Paula
Scheyer auf dem Dachboden die 56 Bilder Emmy Scheyers. Henriette Scheyer bat die Zollfahndungsstelle in Hannover um Genehmigung, sie nach Hollywood zu senden. Es gab keine Einwände.
Nach Kriegsbeginn hörte Emmy Scheyer, jetzt offiziell Galka Emmy Scheyer genannt, lange nichts mehr von ihrer Mutter. Im April 1940 erfuhr sie über Otto Ralfs, sie wohne nicht mehr an der Liebigstraße sondern Am Gaußberge 1. Dass dies ein sogenanntes „Judenhaus“ war, wurde nicht geschrieben.
Ida Berger zog 1941 nach Hannover, und Henriette Scheyer konnte bei ihr im Altersheim der Minna-James-Heinemann-Stiftung unterkommen. Galka Scheyer bemühte sich um ein Affidavit für sie, aber Henriette Scheyer starb am 24. Februar 1941 nach einer Grippe mit Lungenentzündung und Herzinfarkt (und nicht 1942 durch Suizid, wie oft geschrieben wird).
Ida Berger wurde 1942 in das „Judenhaus“ Ellernstraße in Hannover „verlegt“. Wie die zuständige Stelle 2016 verlauten ließ, habe sie sich am 23.07.1942 „nach Theresienstadt abgemeldet.“ Ida Berger wurde wenige Tage später in Treblinka ermordet.
Quellennachweis:
Galka-Scheyer-Atlas
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Karl Schmidt-Rottluff
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Kurzbiografie
Die „Brücke“ zu Gast in Braunschweig
Die Kunsthandlung Dörbandt am Bohlweg, gegenüber dem Schloss, brachte dem Braunschweiger Publikum u.a. Werke der Künstlergruppe Brücke aus Dresden nahe.
Am Bohlweg, Ecke Langerhof, hatte die Kunsthandlung, Spiegel- und Bilderrahmenfabrik Dörbandt ihren Sitz. Wie das berühmte Haus an der Museumstraße (siehe 12) veranstaltete sie regelmäßig Ausstellungen von lebenden Künstlerinnen und Künstlern. Im Juli 1906, als Emmy Scheyer in Braunschweig war, zeigte Karl Dörbandt Werke der noch völlig unbekannten Künstlergruppe Brücke aus Dresden. Karl Hildebrandt, der Kritiker der Landeszeitung Braunschweig, klassifizierte die Maler als „Vertreter der extremsten neueren Richtung“.
Im April 1907 schrieb er, in der zweiten Ausstellung der Künstlergruppe Brücke im Salon Dörbandt wolle der Maler Karl Schmidt-Rottluff anscheinend die pointillistische Technik seiner Vorbilder Manet und Signac noch überbieten. Er müsse sich nicht wundern, „wenn das Publikum diesen Arbeiten gegenüber sich völlig ablehnend verhält.“
1908 zeigte Karl Dörbandt zum dritten Mal Werke der „Brücke“, und Karl Hildebrandt kam zu einem freundlicheren Fazit. Er lobte die Bilder von Ernst Ludwig Kirchner mit ihren „derben, geschwungenen starkfarbigen Strichen“ und über die Kunst Schmidt-Rottluffs schrieb er: „Liegt innere Wahrheit in ihr, und hieran kann ich nicht zweifeln, so wird sie sich auch bei uns durchsetzen – wenn auch erst spät.“
Als Galka Scheyer 1924 Bilder, Zeichnungen und Grafiken zusammenstellte, die sie mit nach New York nehmen wollte, versuchte sie, Karl Schmidt-Rottluff in Berlin zu treffen. Er schrieb ihr kurz vor ihrer Abreise: „Sehr verehrte u. liebenswerte Frau Scheyer, also in Braunschweig stecken Sie mit Ihrer Viellebendigkeit im Schatten des Heinrichslöwen! Hat er nicht eine fabelhafte Grandezza?“ Er könne ihr leider keine Werke mit auf die Reise geben, sie steckten alle im Kunsthandel fest oder hingen in Ausstellungen. Galka Scheyer traf den Maler erst 1928, als sie sich kurze Zeit in Deutschland aufhielt.
Im April 1933 zur Genesung in Braunlage weilend, erlebte sie Hitlers Machtergreifung. Schmidt-Rottluff zu sehen, hatte sie keine Zeit. Er konnte ihr nur schreiben: „Ich freute mich, von Ihnen zu hören und Sie wieder im Land zu wissen, wobei ich glauben möchte, Sie sind weniger darüber erfreut.“
In Galka Scheyers Private Collection finden sich heute noch einige Arbeiten der Brücke-Maler Kirchner und Schmidt-Rottluff.
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Schmidt-Rottluff, Emy (geb. 1884 gest. 1975)
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Karl Dörbandt
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Kurzbiografie
Die Kunsthandlung Dörbandt am Bohlweg, gegenüber dem Schloss, brachte dem Braunschweiger Publikum u.a. Werke der Künstlergruppe Brücke aus Dresden nahe.
Am Bohlweg, Ecke Langerhof, hatte die Kunsthandlung, Spiegel- und Bilderrahmenfabrik Dörbandt ihren Sitz. Wie das berühmte Haus an der Museumstraße (siehe 12) veranstaltete sie regelmäßig Ausstellungen von lebenden Künstlerinnen und Künstlern. Im Juli 1906, als Emmy Scheyer in Braunschweig war, zeigte Karl Dörbandt Werke der noch völlig unbekannten Künstlergruppe Brücke aus Dresden. Karl Hildebrandt, der Kritiker der Landeszeitung Braunschweig, klassifizierte die Maler als „Vertreter der extremsten neueren Richtung“.
Im April 1907 schrieb er, in der zweiten Ausstellung der Künstlergruppe Brücke im Salon Dörbandt wolle der Maler Karl Schmidt-Rottluff anscheinend die pointillistische Technik seiner Vorbilder Manet und Signac noch überbieten. Er müsse sich nicht wundern, „wenn das Publikum diesen Arbeiten gegenüber sich völlig ablehnend verhält.“
1908 zeigte Karl Dörbandt zum dritten Mal Werke der „Brücke“, und Karl Hildebrandt kam zu einem freundlicheren Fazit. Er lobte die Bilder von Ernst Ludwig Kirchner mit ihren „derben, geschwungenen starkfarbigen Strichen“ und über die Kunst Schmidt-Rottluffs schrieb er: „Liegt innere Wahrheit in ihr, und hieran kann ich nicht zweifeln, so wird sie sich auch bei uns durchsetzen – wenn auch erst spät.“
Als Galka Scheyer 1924 Bilder, Zeichnungen und Grafiken zusammenstellte, die sie mit nach New York nehmen wollte, versuchte sie, Karl Schmidt-Rottluff in Berlin zu treffen. Er schrieb ihr kurz vor ihrer Abreise: „Sehr verehrte u. liebenswerte Frau Scheyer, also in Braunschweig stecken Sie mit Ihrer Viellebendigkeit im Schatten des Heinrichslöwen! Hat er nicht eine fabelhafte Grandezza?“ Er könne ihr leider keine Werke mit auf die Reise geben, sie steckten alle im Kunsthandel fest oder hingen in Ausstellungen. Galka Scheyer traf den Maler erst 1928, als sie sich kurze Zeit in Deutschland aufhielt.
Im April 1933 zur Genesung in Braunlage weilend, erlebte sie Hitlers Machtergreifung. Schmidt-Rottluff zu sehen, hatte sie keine Zeit. Er konnte ihr nur schreiben: „Ich freute mich, von Ihnen zu hören und Sie wieder im Land zu wissen, wobei ich glauben möchte, Sie sind weniger darüber erfreut.“
In Galka Scheyers Private Collection finden sich heute noch einige Arbeiten der Brücke-Maler Kirchner und Schmidt-Rottluff.
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Ina Seidel
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Junge Damen und feuchte Hände
Zwei Jahre wohnte Familie Scheyer in einer großzügigen Wohnung im neuen Wohnviertel für das aufsteigende Bürgertum bevor sie in die Fabrikantenvilla ihrer neuen Konservenfabrik zog.
Trotz saisonaler Schwankungen und wachsender Konkurrenz war die Herstellung von Gemüse- und Früchtekonserven um 1900 ein prosperierender Industriezweig. Leopold Scheyer, Emmy Scheyers Vater, verkaufte im Lauf des Jahres 1906 seinen Anteil an der Lederhandlung Scheyer & Regensburger an der Gördelingerstraße (siehe 4) und übernahm die Konservenfabrik W. Maseberg, die ihre Anlagen auf engem Raum und umgeben von Wohnhäusern an der Wiesenstraße hatte.
Er scheint damit Erfolg gehabt zu haben. Im April 1907, kurz vor dem achtzehnten Geburtstag seiner Tochter, konnte er mit der ganzen Familie in eine etwa 320 Quadratmeter große Wohnung an der Kaiser-Wilhelmstraße umziehen. Sie wird seit Ende des Zweiten Weltkrieges Jasperallee genannt. Stadtbaurat Ludwig Winter hatte diese Prachtallee als Hauptachse eines Viertels geplant, das in erster Linie Rücksicht nahm auf die Repräsenationsbedürfnisse des zahlungskräftigen Bürgertums und des Offizierscorps. Lage und Größe der Wohnungen wurden im ganzen “Östlichen Ringgebiet” nach dem militärischen Grad der Bewohner gestaffelt. Es standen ihnen geräumige Esszimmer, Herrenzimmer und Salons für große Gesellschaften zur Verfügung. Die Dienstboten und Lieferanten mussten einen Hintereingang benutzen, die Küche befand sich oft im Keller. Die Schriftstellerin Ina Seidel berichtet: „Obgleich es ein reges geselliges Treiben gab, so bestand die Geselligkeit doch wesentlich darin, daß die ‚tonangebenden‘ Kreise der höheren Beamten, der Akademiker, der Offiziere sich nach einem festen Ritus gegenseitig zum Genuß außerordentlich nahrhafter Diners mit unzähligen Gängen einluden.“
Die neuen Nachbarn der Familie Scheyer waren arrivierte Kaufleute und Baumeister, höhere Beamte und Adelige, eine Hofschauspielerin Rupricht und der Hofballetmeister Golinelli, dessen Frau Tanzkurse für die Heranwachsenden gab. Valeska Heynemann schreibt, dass sie und Emmy Scheyer bei Einladungen „tanzen durften, mit neuen Kleidern und immer denselben Jünglingen, die entsetzlich langweilig waren und obendrein feuchte Hände hatten.“ Sie und ihre Freundin seien wohlbehütet aufgewachsen, „aufgezogen in Anschauungen der ausklingenden viktorianischen Aera und der Plüschsofakultur, in einer kleinen Provinzstadt, welche von den Ideen der Geistesrevolution des beginnenden neuen Zeitalters kaum berührt wurde, im Bemühen uns zu braven Bürgerinnen zu erziehen.“
Quellennachweis:
IJ-N Landkarte
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Ferber, Christian (geb. 1919 gest. 1992)
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Erich Wegmann
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Klavierunterricht für höhere Töchter
Wie im gehobenen Bürgertum üblich, hatten die Töchter Klavierunterricht – so auch Emmy Scheyer. Das „Musik-Conservatorium“ am Hagenmarkt ist eine der Schulen, die sie dafür besucht haben könnte.
„Studied Piano in the Conservatory of Braunschweig for 10 years“, behauptete Galka Scheyer 1939 in einem Antrag für ein Stipendium der Solomon Guggenheim Foundation und fuhr fort: „Piano Studies at the Conservatory of Paris where I held a Scholarship.“ Mit Einträgen in Schülerlisten oder anderen Dokumenten können diese Behauptungen nicht belegt werden. Gut möglich, dass sie in finanzieller Not formuliert wurden und der Kategorie Antragslyrik zuzurechnen sind.
Emmy Scheyer spielte wohl in ihrer Jugend, wie es sich für eine „höhere Tochter“ gehörte, Klavier. Wenn ihre Leistungen an der Schule „Kleine Burg“ (siehe 9) es erlaubten, nahm sie Unterricht an einer privaten Musikschule, genannt Konservatorium. Eine herzogliche oder städtische Musikschule existierte damals noch nicht in Braunschweig.
Wahrscheinlich war Emmy Scheyer Schülerin von Minette Wegmann. Sie stammte aus der Instrumentenmacher-Familie Rautmann. Minette wurde Konzertpianistin und heiratete 1895 den „Tonkünstler“ und Musiklehrer Erich Wegmann. Die Beiden gründeten eine Schule. 1896 nannte sich Erich Wegmann „Director des Musik-Conservatoriums“ am Hagenmarkt 18. Von größerer Bedeutung und Bekanntheit war aber die pädagogische Fähigkeit seiner Frau Minette. Sie unterrichtete etwa 40 Jahre lang am Hagenmarkt und ging dabei ganz individuell auf die Neigungen und Fähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler ein. In vielen Städten hielt sie Vorträge über Musikerziehung und trat als Pianistin auf, erfolgreich.
Eine andere Möglichkeit, Klavierstunden zu nehmen, hätte etwas später beim Musiklehrer Max Plock an der Fallersleber Straße 41 bestanden. Im Adressbuch des Jahres 1900 bot er zum ersten Mal eine „Ausbildung in sämtlichen Fächern der Tonkunst“ an, Prospekte seien gratis erhältlich, Anmeldungen täglich möglich.
In ihren Briefen kam Galka Scheyer später nie auf ihre Klavierstunden zurück, und ein Klavier ist auf keiner Fotografie ihres Hauses in Hollywood zu sehen. Valeska Heynemann ist die Einzige, die die musikalischen Fähigkeiten ihrer Freundin lobte. Ihre anderen Bekannten erwähnten sie nicht, wohl aber Emmy Scheyers eigenartige Sprechstimme. Auf ihre alles überragende Gesangskunst wies die Künstlerin oft hin, voller Selbstironie.
Quellennachweis:
Galka-Scheyer-Atlas
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Albert Hamburger
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Ein Steg über die Oker
Emmy Scheyer wird häufiger durch Braunschweig gestreift sein auf der Suche nach schönen Motiven. Den Steg am Petriwehr malte sie 1914 gemeinsam mit ihrer Freundin Käthe Evers. Gustav Lehmann, der Lehrer und Freund von Emmy Scheyer, Käthe Evers, Elsa Daubert und Albert Hamburger, starb im Juli 1914 nach einer Blinddarmoperation. Als dann auch noch der Erste Weltkrieg ausbrach, wird sich die Braunschweiger Maler-Clique gefragt haben: Wohin geht die Reise? Emmy Scheyer und Käthe Evers trafen sich. Sie kannten in der Nähe von Emmy Scheyers Geburtshaus (siehe 13) einen hölzernen Steg, der auf einem Wehr errichtet worden war und Fußgängerinnen und Fußgängern ermöglichte, die Oker zu überqueren. Neben einander an ihren Staffeleien stehend, malten die beiden Freundinnen diesen Fußgängersteg. Es entstanden zwei ganz ähnliche Bilder in Öl auf Leinwand. Man kann in ihnen Sinnbilder für einen Weg in eine ungewisse Zukunft erkennen.
In späteren Jahren wurde das Wehr verstärkt und mit einer befahrbaren Straße versehen. In dem Haus beim Brückenpfeiler, Wehrstraße Nr. 1, wohnte von 1937 an Julius Scheyer, ein Kaufmann, der wie Emmy Scheyers Vater aus Bleicherode in Thüringen stammte. Er hatte mehrere Jahre in der Wohnung am Löwenwall 4b gewohnt, in der Emmy Scheyer aufwuchs (siehe 10), und dann in Belgien und der Schweiz als Vertreter von Schuhfabriken gearbeitet. Von 1923 an lebte Julius Scheyer mit seiner Familie wieder in Braunschweig, an der Fasanenstraße 51. 1936 starb seine Frau Helene, geborene Gutkind. Als Witwer zog Julius Scheyer an die Wehrstraße 1. Es war das Jahr, in dem seine Tochter Gertrud, die in der Firma W. Maseberg als Sekretärin gearbeitet hatte, um die Bewilligung kämpfte, nach England auszuwandern. Ihr Antrag, 100 RM und eine Schreibmaschine mitzunehmen, wurde abgelehnt. Gertrud verließ Deutschland Ende 1939. Sie überlebte den Holocaust in Haiti. Julius Scheyer hingegen kam in einem Altersheim für Juden in Hannover unter. Laut Angaben des Bundesarchives Berlin wurde er am 24.07.1942 nach Theresienstadt und von dort nach Treblinka deportiert.
Das Bild, das Emmy Scheyer 1914 von dem Fußgängersteg an der Wehrstraße gemalt und mit ihrem Pseudonym Renée, die Wiedergeborene, signiert hatte, befand sich viele Jahre in Amerika. 2020 gelangte es in eine Braunschweiger Privatsammlung.
Quellennachweis:
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Kurzbiografie
Emmy Scheyer nahm Malunterricht, aber bei welchem der zahlreichen Braunschweiger Künstler ist nicht überliefert. Vielleicht lernte sie bei Anna Pricelius oder bei Anna Löhr.
Schon während ihrer Schulzeit nahm Emmy Scheyer Klavierstunden (siehe 6), und sie nahm Unterricht im Malen. 1907 schuf sie ein Bild in Ölfarben auf Leinwand, einen Strauß gelber Pfingstrosen in voller Blüte, mit dunkelgrünen Blättern vor hellblauem Hintergrund. Das Bild mutet nicht wie das Werk einer Anfängerin an, es ist mit „flottem Pinselstrich“ gemalt worden, und die üblichen Andeutungen einer Blumenvase, einer Tischdecke, eines Zimmers fehlen. Die achtzehnjährige Malerin signierte und datierte ihr Bild, das etwa 60 x 50 cm misst ganz selbstbewusst auf dem Keilrahmen der Leinwand mit „E. E. Scheyer 7“. Es fragt sich, bei wem sie lernte, Bilder in dieser lockeren Art und Weise zu malen.
Bei ihrem Zeichenlehrer Hans Herse wohl nicht. Es war bekannt, dass er Landschaftsansichten mit größter naturalistischer Genauigkeit malte und in erster Linie an der Städtischen Gewerbeschule (siehe 11) unterrichtete, wo er Damen nur Ornamente zeichnen ließ.
Bekannt für das Genre der Blumenmalerei war die Malerin Anna Pricelius. Sie hatte in Karlsruhe und Antwerpen studiert und wohnte an der Schleinitzstraße 17 bei ihren Eltern. Auf der Großen Berliner Kunstausstellung war sie mehrmals vertreten. 1905 hatte sie Erfolg mit einer Einzelausstellung im Herzoglichen Museum Braunschweig.
Weniger bekannt für dieses Genre, aber den aktuellen Strömungen in der Malerei mehr zugeneigt, war die Malerin Anna Löhr, Tochter eines Konservenfabrikanten in Harxbüttel. Sie wohnte 1907, als Emmy Scheyer das Ölbild „Pfingstrosen“ malte, an der Bammelsburgerstraße 9. Von 1909 an hatte sie auch ein Atelier an der Humboldtstraße 10, wo Emmy Scheyers jüngere Freundinnen Käthe Evers und Elsa Daubert Unterricht nahmen.
Das Bild „Pfingstrosen“ gelangte auf ungeklärte Weise zu Verwandten von Gustav Lehmann, Emmy Scheyers Lehrer und Freund. Vielleicht nahm sie schon 1907 bei ihm Unterricht, obwohl er die meiste Zeit in München, Dresden, Leipzig und Wien und nur gelegentlich bei seinen Eltern an der Hennebergstraße 18 in Braunschweig war. Sein Vater war Mitinhaber eines Geschäftes mit „Möbelstoffen u. Teppichen, Gardinen u. Linoleum“. Erklärt dies, warum sich im Nachlass des Malers auch Entwürfe für farbige Möbel befinden? Nur eine der vielen Fragen, die der Klärung bedürfen!
Quellennachweis:
Galka-Scheyer-Atlas
K. Keßler und G. Holzgang, „Galka Scheyer in Braunschweig Auf Spuren der jüdischen Kunstvermittlerin“. Bet Tfila - Forschungsstelle für Jüdische Architektur in Europa, Braunschweig, 2021. GBV
Autorenschaft:
K. Keßler; G. Holzgang
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Charlotte Hamm
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Johanne Plaut
Kurzinformation
Kurzbiografie
Johanne Plaut wurde am 20. Dezember 1868 als Johanna Hamm in Seesen geboren und lebte zuletzt in Berlin-Kreuzberg. Am 21. September 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert und dort am 13. November 1943 ermordet. Sie war die Schwester von Moritz Hamm, der ebenfalls in Theresienstadt ermordet wurde.
Sie war die letzte Hausmutter der Jacobson’sche Waisenanstalt und mit deren Leiter Werner Plaut verheiratet.
Quellennachweis:
Liste der Stolpersteine in Seesen - Wikipedia (zuletzt eingesehen 14.08.2022)
Johanne Hamm ist 1868 in Seesen geboren. Sie wächst mit ihren Eltern Wolf und Charlotte Hamm und acht Geschwistern auf. Sie heiratet Victor Plaut, geb. 1864 in Neustadt Hessen. Er ist Religionslehrer und wird in Seesen ab 1886 der Inspektor des Jacobson´schen Waisenhauses, zunächst in der Poststraße/Bollergasse und nach dem Neubau des Waisenhauses an der Lautenthaler Straße/Ecke Waisenhausstraße. Nach der Schließung des Waisenhauses wohnt die Familie Lautenthaler Str. 49. In den Dreißiger Jahren zieht das Ehepaar nach Berlin, wo Victor 1937 stirbt. Johanne wird am 21.09.1942 nach Theresienstadt deportiert. Als Todesdatum gilt der 13.11.1943.
Quellennachweis:
„Gegen das Vergessen Stolpersteine für Seesen und Rhüden und Memorbuch der Jacobson-Schule“. Stolperstein-Initiative Seesen, Seesen, 2022. GBV
Autorenschaft:
S. Bungert, T. Droste, J. Frassl, D. Stroschein
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Moritz Hamm
Kurzinformation
Kurzbiografie
Moritz Hamm wurde am 22. Juni 1871 in Seesen geboren und lebte zuletzt in Erfurt. Am 20. September 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert und starb dort am 10. August 1943.
Quellennachweis:
Liste der Stolpersteine in Seesen - Wikipedia (zuletzt eingesehen 14.08.2022)
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Ephraim Moses Lilien
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Kurzbiografie
Ephraim Moses Lilien wurde 1874 in einer galizischen Kleinstadt im Kreis Lemberg geboren. Seine Eltern waren der in ärmlichen Verhältnissen lebende Drechslermeister Jacob Lilien (1854–1907) und dessen Ehefrau Karoline, geb. Langermann (1855–1920). Da seine Eltern kein Geld hatten, um ihrem Sohn den Schulbesuch zu ermöglichen, wurde er zu einem Schildermaler in die Lehre geschickt. Reiche Verwandte, die sich schämten, dass ein Familienmitglied Schildermaler werden sollte, unterstützten ihn daraufhin mit fünf Gulden monatlich, sodass Lilien die Realschule in Lemberg besuchen konnte. Ab 1890 besuchte er die Kunstschule in Krakau. Da die fünf Gulden aber nicht ausreichten, musste er dennoch nebenbei als Maler arbeiten. Nach eigener Aussage war die Not seine „ständige Begleiterin“.
Von dem 1. Preis in einem Malwettbewerb reiste Lilien zum Studium nach Wien, doch das Geld reichte nicht einmal für die Immatrikulation. 1894 ging er nach München, wo es ihm nach ein paar Jahren gelang, erste Aufträge, unter anderem für die Zeitschrift Jugend und den Süddeutschen Postillon zu erhalten. 1896 gewann er den 2. Preis in einem Fotografierwettbewerb der Jugend. 1899 zog Lilien nach Berlin, wo er sich erfolgreich als Werbegrafiker etablierte und in den Kreisen der Bohème verkehrte. Eine Freundschaft verband ihn mit der Schriftstellerin und Diseuse Maria Eichhorn.
Die Encyclopaedia Judaica nannte ihn 1971 den ersten Künstler, der sich bei den Zionisten engagierte, da er nacheinander an drei Zionistenkongressen teilnahm. Neben der Einladungskarte zum 5. Zionistenkongress stammt unter anderem auch das bekannte Foto von Theodor Herzl auf dem Balkon des Hotels „Drei Könige“ in Basel von Lilien.
Lilien engagierte sich im Rahmen der Demokratisch-Zionistischen Fraktion. 1902 war er zusammen mit Martin Buber, Chaim Weizmann, Berthold Feiwel und Davis Trietsch einer der Mitbegründer des Jüdischen Verlags in Berlin. 1906, 1910 und 1914 bereiste er für jeweils mehrere Monate Palästina und war von den Eindrücken dort begeistert.
Quellennachweis:
Wikipedia Epraim Moses Lilien (abgerufen am 19.12.2024)
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Eugen Hamm
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Kurzbiografie
Nach einer kaufmännischen Ausbildung wendet er sich der Kunst zu. Zunächst Tätigkeit für Thomas Theodor Heine (Hg. des Simplicissimus), Ausbildung bei Lovis Corinth (München) und Henri Matisse (Paris). Eugen bleibt ein Suchender in stilistischer Vielfalt. Zusammenarbeit mit Joachim Ringelnatz. Broterwerb u. a. durch Porträtzeichnungen für Zeitungen. Wahrscheinlich aus wirtschaftlicher Not heraus wählt er 1930 in Berlin den Freitod. Bemerkenswert ist der gedichtete Nachruf auf Eugen Hamm durch Erich Kästner in der Neuen Weltbühne.
Quellennachweis:
Joachim Frassl, Großmutter Charlotte, Seesener
Senioren Journal, März 2024.
Autorenschaft:
J. Frassl
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Julius von der Wall
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Kurzbiografie
Julius von der Wall wurde am 22. September 1872 auf der Nordseeinsel Norderney geboren. Als Schulkind besuchte er erst eine Elementarschule, danach eine Privatschule und von 1883 bis 1894 war Julius von der Wall Schüler des Ulrichgymnasiums in Norden. Das Fach Deutsch war einer seiner Stärken.
Im Sommersemester 1894 fing er an der Universität Straßburg an, Jura zu studieren. Später setzte er sein Studium in Berlin fort. Bereits 1901 wurde von der Wall in Heidelberg promoviert. Am 10. Februar 1902 bestand er seine Staatsprüfung mit „Ausreichend“ und wurde am 16. September 1903 als Rechtsanwalt am Oberlandesgericht in Celle zugelassen.
Bis 1907 lebte Julius von der Wall Am Großen Plan 26, später in der Westcellertorstraße 1 und ab 1921 in der Mühlenstraße 25.
Er heiratete Else Lang. Ihre gemeinsame Tochter Eva von der Wall heiratete 1932 Walter Kaufmann.
Von der Wall war sehr aktiv in der Celler Synagogengemeinde und von 1913 bis 1933 erster Vorsteher.
Während des Ersten Weltkriegs war Julius von der Wall Unteroffizier im Celler Landsturm. Nach dem Krieg arbeitete er wieder als Rechtsanwalt. In der Weimarer Republik wurde er Notar, hierzu war er am 31. März 1920 vereidigt worden.
(Text verfasst von Hendrik, Schüler*in Hölty-Gymnasium Celle)
Autorenschaft:
Hendrik, Schüler*in Hölty-Gymnasium Celle
Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurde die Jüd*innen in Deutschland langsam entrechtet. Das NS-Regime entzog Julius von der Wall das Amt des Notars. Der Druck von den Nationalsozialisten nahm in Celle 1938 solche Ausmaße an, dass Julius von der Wall mit seiner Frau zu ihrer Tochter in der Niederlande nach Amsterdam flüchtete. Als am 9. November das Reichspogrom stattfand, wurde sein Haus verwüstet. Für den Schaden musste er trotz seiner Flucht in die Niederlande aufkommen. Als die Nationalsozialisten im Frühjahr 1940 die Niederlande überfallen, wurde Julius von der Wall wie seine Frau nach Auschwitz deportiert, wo beide ermordet wurden. Die Tochter Eva starb im Konzentrationslager Bergen-Belsen.
(Text verfasst von Hendrik, Schüler*in Hölty-Gymnasium Celle)
Autorenschaft:
Hendrik, Schüler*in Hölty-Gymnasium Celle
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