Jüdischer Friedhof, Grab von Leopold Scheyer
38126 Braunschweig
Kurzbeschreibung
Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen. Wenn nicht anders angegeben, sind die Friedhöfe auch ohne ein Betreten gut einsehbar.
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Die Belastung, die diese Produktionsverlagerung mit sich brachte, mag der Grund gewesen sein, warum Leopold Scheyer kurz nach dem Umzug und dem zwanzigsten Geburtstag seiner geliebten Tochter Emmy erkrankte. Am 20. April 1909 starb er auf einer Geschäftsreise. Die Todesanzeige, die die Familie in die Zeitung setzen ließ, lautete: „Nach kurzem schwerem Leiden entschlief sanft unser innig geliebter Gatte, Vater, Bruder, Schwager und Onkel Leopold Scheyer im 57. Lebensjahr“.
Leopold Scheyer wurde am 23. April auf Braunschweigs jüdischem Friedhof an der Hamburger Straße bestattet. Die Eulogie auf der Rückseite seines Grabsteins lautet: „Hier ruht ein guter, redlicher und gerechter Mann. Herr Leopold Scheyer wurde hier beerdigt, nachdem er plötzlich erkrankte und am Neumondstag von Ijar 5669 in Berlin verstarb.“ Über die Trauer seiner Angehörigen ist nichts bekannt. Um dem Verkehr auf der Hamburger Straße mehr Platz zu verschaffen, wurde der bis 1910 genutzte jüdische Friedhof 1939 verkleinert. Ein etwa 15 m breiter Streifen entlang der Straße, auf dem sich u.a. auch eine Leichenhalle befand, musste von der jüdischen Gemeinde abgetreten werden. Im Gegenzug sorgte die Stadt für eine neue Einfriedung und für die Umbettung der betroffenen Grabstellen auf den neuen jüdischen Friedhof an der Helmstedter Straße, der 1895 eingeweiht worden war. Henriette Scheyer lebte zu diesem Zeitpunkt als Einzige der Familie noch in Deutschland, an der Besselstraße. Sie starb am 24. Februar 1941 im Jüdischen Altersheim Hannover.
Auf dem Friedhof findet sich auch ein Ehrengrab für den Braunschweiger Maler Albert Hamburger (1893-1915). Er fiel am 22. Januar 1915 bei Carency in Nordfrankreich. Im gleichen Jahr, am 8. August, starb auch sein Bruder Hermann bei Krasnoslan an der Ostfront. Beide Opfer des Ersten Weltkrieges erhielten Ehrengräber auf dem Jüdischen Friedhof an der Helmstedter Straße.
Quellennachweis:
Galka-Scheyer-Atlas
K. Keßler und G. Holzgang, „Galka Scheyer in Braunschweig Auf Spuren der jüdischen Kunstvermittlerin“. Bet Tfila - Forschungsstelle für Jüdische Architektur in Europa, Braunschweig, 2021. GBV
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