1892 wurde die Kaserne, die seit dreißig Jahren an der sogenannten Steinthorpromenade bestand, frei, weil die Husaren ihre neu gebaute Kaserne am Altewiekring bezogen. In das Gebäude – erweitert um einen Neubau des Architekten Osterloh – zog die Städtische Gewerbeschule ein. Hier fanden regelmäßig Ausstellungen des Braunschweigischen Kunstvereins statt, die immer reich bestückt und gut besucht waren. Das Bildungsbürgertum erwarb dann Kunstwerke, um seine Wohnungen auszustatten, es beteiligte sich an einer Tombola oder spendete namhafte Summen, damit der Kunstverein ein oder zwei Werke erwerben und dem Städtischen Museum zum dauerhaften Verbleib überreichen konnte.
Im August 1904 fand die 38. Ausstellung des Kunstvereins Braunschweig statt. Charles Johann Palmié, Professor in München, war mit einem Gemälde „Windmühle“ vertreten – ein Rezensent kritisierte: „Für ein so großes Format wirkt das sehr pastos gemalte Bild etwas leer.“ Die Malerin Anna Löhr zeigte ein Bild „Sonniger Herbst“ – weil Braunschweig gerade von einer Hitzwelle heimgesucht wurde, mäkelte ein Kritiker, das Bild scheine allzu sonnig, „besonders wenn Frau Sonne sich so bemerkbar macht wie in den letzten Tagen.“ Einmal legte der Kunstverein einen Schwerpunkt auf die Malerei aus Schottland und Frankreich – ein Kritiker rechnete vor, nur 139 Nummern würden von deutschen Malern stammen, 236 aber von ausländischen, dies sei „für die Kunstausstellung einer kleineren deutschen Großstadt ein unzulässiges, abnormes und ungesundes Verhältnis.“
Im Juli 1907 konnte Emmy Scheyer in der Gewerbeschule eine Ausstellung von Plakatentwürfen besuchen. Der Braunschweiger Verkehrsverein hatte einen Wettbewerb um das beste Plakat ausgeschrieben, weil er das Marketing der Stadt verbessern wollte. 120 Grafiker nahmen teil. Der Braunschweiger Maler Götz von Seckendorff war entsetzt über die drei ersten Preise, die die Jury vergeben hatte: „Braunschweig hat sich blamiert in seiner stumpfsinnigen, taktlosen Borniertheit.“ Und er rühmte seinen Kollegen Gustav Lehmann, der keinen Preis erhielt, er „hatte 5 sehr gute Sachen da.“
Der alte Teil der Gewerbeschule, die Husarenkaserne, wurde Ende 1907 abgerissen. Auf dem Kasernenareal entstand eine Städtische Realschule für Jungen, aus der das Gymnasium Gaußschule hervorging. Die Ausstellungen des Braunschweigischen Kunstvereins fanden in den folgenden Jahren im benachbarten Städtischen Museum (siehe 22) statt.
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