Ernst Lebach
Kurzinformation
1941 wurde er aus Hannover ins Ghetto Riga deportiert und verstarb dort vermutlich.
In der Rosentorstraße in Goslar sind für ihn und seine Familie Stolpersteine verlegt.
Kurzbiografie
Das Ehepaar Max und Helene Lebach hatte vier Kinder. Die Tochter Lucie sowie die Söhne Alfred, Ernst und Kurt. Max Lebach verstarb bereits 1929, sodass sein Sohn Ernst das Geschäft übernahm. Ein Zeitzeuge berichtete: "Er war wie sein Vater, ein besonnener, ruhiger Mensch in seinem Wesen. Er machte seine Geschäftsreisen sehr oft mit dem Fahrrad." In Folge der Weltwirtschaftskrise musste die Firma Lebach 1932 Konkurs anmelden. Von nun arbeitete Ernst als reisender Handelsvertreter. Seine Brüder zogen aus Goslar weg. Ab 1933 wurden die Lebensumstände für Ernst immer bedrohlicher. Die kinderlose Ehe mit seiner nicht-jüdischen Frau Emma Hedwig zerbrach an den Rassegesetzen und dem nationalsozialistischen Alltag. Seine Frau arbeitete bei Karstadt. Um seine Ehefrau vor weiteren Schwierigkeiten zu schützen, ließ er sich 1939 von ihr scheiden. Eine Zeitzeugin berichtete: "Etwa im Jahr 1938 kam Ernst tief traurig zu mir. Wir setzten uns in den Garten, wo er mir unter Tränen mitteilte, dass er sich von seiner Frau trennen müsse. Ich war bestürzt, denn Ernst führte seit zehn Jahren eine sehr harmonische Ehe. Er sagte mir wörtlich 'Ich will und kann nicht dulden, dass sie durch mich Schwierigkeiten bekommt.' Er ließ sich scheiden, weil er seine Frau so lieb hatte." Drei Tage später zog er nach Hannover, mit der Absicht, von dort nach England auszureisen. Doch sein Vorhaben misslang. Er wurde festgenommen und in ein Arbeitslager eingewiesen um Zwangsarbeit im Straßenbau zu leisten. Zeitzeugen berichteten, dass seine geschiedene Frau ihn weiterhin von Berlin aus unterstützte. 1941 wurde Ernst in das Ghetto Riga deportiert und dort sehr wahrscheinlich ermordet.
Quellennachweis:
Adolf-Grimme-Gesamtschule Audiowalk (zuletzt eingesehen am 16.09.2025)
Familie und Netzwerk
Lebensstationen
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