Hinweis: Um die korrekte Darstellung der Seite zu erhalten, müssen Sie beim Drucken die Hintergrundgrafiken erlauben.
Zurück zur Übersicht
Friedhof
Jüdischer Friedhof Hameln (Scharnhorststraße)
Slider Bild - Creative Commons Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Slider Bild - Creative Commons Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Slider Bild - Creative Commons Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Slider Bild - Creative Commons Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Slider Bild - Creative Commons Namensnennung, nicht kommerziell, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
1/5

Jüdischer Friedhof Hameln (Scharnhorststraße)

Anschrift:
Scharnhorststraße
31785 Hameln
Anreise:
Ecke Scharnhorststraße / Sandstraße

Kurzbeschreibung

Dieser Friedhof wurde von 1743 bis 1937 durch die jüdische Gemeinde Hameln belegt. Heute sind ungefähr 173 Grabsteine erhalten aus dieser Belegungszeit erhalten. Weitere ca. 80 Steine befinden sich auf dem bis 1998 unbelegten westlichen Gräberfeld, auf dem laufend weiter bestattet wird. Weitere Informationen finden Sie im Denkmalatlas Niedersachsen des NLD.

Allgemeine Hinweise zur Besichtigung jüdischer Friedhöfe:
Für den Besuch jüdischer Friedhöfe gelten einige Regeln, die alle Besucher*innen einhalten sollten. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen; das Betreten von Gräbern soll vermieden werden; Essen und Trinken ist nicht gestattet. An jüdischen Feiertagen sowie am Schabbat (Freitagnachmittag bis Samstagabend) ist der Friedhofsbesuch untersagt. Manche Friedhöfe sind verschlossen, bitte wenden Sie sich für eine Besichtigung an die entsprechenden Ansprechpartner*innen. Vielerorts werden Führungen über den Friedhof angeboten. Informationen hierzu können Sie der Lokalpresse oder der Internetseite der politischen Gemeinde entnehmen.
Jüdischer Friedhof - Dokumentation:

Der Friedhof wurde 1991/92 dokumentiert durch Bernhard Gelderblom und Professor Schaller (Fotos, Abschrift, Übersetzung: alle Steine). Die Dokumentation der Grabsteine des jüdischen Friedhofs erstellt von Berndt Schaller gemeinsam mit Bernhard Gelderblom ist enthalten in der Publikation "Die Juden von Hameln . Von ihren Anfängen im 13. Jahrhundert bis zu ihrer Vernichtung durch das NS-Regime"

Schändung und Zustand bis heute:

Am 9.11.1938 wurde der gesamten Steinbestand zerstört. 1943 folgte dann die Verpachtung des Geländes und Verkauf des gesamten Bestandes an Steinen durch die Reichsvereinigung an einen Steinmetz. Dies wurde 1945 rückgängig gemacht.
1946 auf Anordnung der Besatzungsmacht kam es zur Wiederherstellung des Friedhofes und Versuch einer Rekonstruktion der alten Ordnung.

Quellennachweis:
zentralarchiv-juden.de/sammlungen/friedhofsdokumentation/niedersachsen/juedische-friedhoefe (zuletzt eingesehen am 05.04.2024).
B. Gelderblom und B. Schaller, „Die Juden von Hameln Von ihren Anfängen im 13. Jahrhundert bis zu ihrer Vernichtung durch das NS-Regime ; Anhang: Dokumentation der Grabsteine des jüdischen Friedhofs, erstellt von Berndt Schaller ...“. Mitzkat, Holzminden, 2011. GBV
Autor: Bernhard Gelderblom

Daten zur Geschichte:
• 1743 Gründung des Friedhofs „am Sandfelde“ außerhalb der weitläufigen Festungsanlagen der Stadt in östlicher Richtung. Friedhof der Synagogengemeinde Hameln im Landrabbinat Hannover; heute im Besitz des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, seit 1998 von der jüdischen Kultusgemeinde Hameln-Pyrmont belegt und gepflegt.
Der Vorgängerfriedhof hatte innerhalb der Stadtmauern gelegen und war 1761/62 dem Ausbau Hamelns zur Landesfestung zum Opfer gefallen.
• 1880 Erweiterung des Geländes in Richtung Westen und Schaffung eines neuen Zugangs von Norden (Scharnhorststraße)
• 1908 Erlass einer neuen Friedhofsordnung, die Familien- und Erbbegräbnisse gestattet
• 1916 Anlage der nicht geosteten Ehrenreihe mit übergroßen Grabfeldern und besonders prächtigen Steinen, ein Abweichen vom Gebot der Einfachheit und Gleichheit im Tode
• Seit 1933 Bestattungen nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit und zu allermeist ohne Steinsetzung (Weigerung Hamelner Steinmetze, Grabsteine für Juden anzufertigen)
• 1938 totale Zerstörung des Friedhofs, u.a. durch Männer aus den umliegenden Häusern
• 1943 Verpachtung des Geländes und Verkauf des gesamten Bestandes an Steinen durch die „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ an einen Hamelner Steinmetzen zur Weiterverwendung, die jedoch unterblieb
• 1946 Wiederaufrichtung der unversehrt gebliebenen Steine auf Weisung der Besatzer und vereinzelte Neuanfertigungen zerstörter Steine; Verlust von 80-100 Steinen; Steinschutt für den Wegebau auf dem Friedhof Am Wehl verwendet
• 1963 auf Drängen der Stadt geschaffener „Sichtwinkel“ im Nordosten des Friedhofs (damit die Autos besser um die Ecke kommen); Pläne der Stadt, den Friedhof „unter Erhaltung einzelner Grabsteine“ in einen öffentlichen Park umzuwandeln, vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen verhindert
• 1998 Gründung der jüdischen Kultusgemeinde Hameln-Pyrmont; seitdem erneute Bestattungen auf dem bisher unbelegten westlichen Gräberfeld
• 2021 Aufstellung einer Erinnerungs- und Informationstafel (Text Bernhard Gelderblom)

Quellennachweis:
Bernhard Gelderblom, Der Hamelner jüdische Friedhof als Teil der Stadtgeschichte und als Lernort, in: Historische jüdische Friedhöfe. Gefährdung und Vermittlung komplexer Orte des Erinnerns, hg. von Juliane Hummel und Katrin Keßler. Jüdisches Kulturerbe Bd. 4, Braunschweig 2024, S. 59-74.
Gelderblom Hameln (zuletzt eingesehen am 13.10.25)
B. Gelderblom und B. Schaller, „Die Juden von Hameln Von ihren Anfängen im 13. Jahrhundert bis zu ihrer Vernichtung durch das NS-Regime ; Anhang: Dokumentation der Grabsteine des jüdischen Friedhofs, erstellt von Berndt Schaller ...“. Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden, 2011. GBV

Touristische Informationen // Datensätze, die Sie ebenfalls interessieren könnten

Verknüpfte Personen:
Literatur zur Einrichtung:
Gelderblom, Bernhard , Schaller, Berndt Juden von Hameln, von ihren Anfängen im 13. Jahrhundert bis zu ihrer Vernichtung durch das NS-Regime ; Anhang: Dokumentation der Grabsteine des jüdischen Friedhofs, erstellt von Berndt Schaller, 2011, GVK

Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2024-03-22T10:00:39Z
Zuletzt geändert am:
2025-10-16T07:45:43Z
In Portal übernommen am:
2025-11-14T09:43:44+01:00
Fehlt etwas? Helfen Sie mit!

Das Onlineportal wächst stetig weiter.
Unterstützen Sie uns dabei, diese Leerstelle zu füllen oder Fehler zu korrigieren.

Ihre Daten werden sicher durch ein SSL-Zertifikat übertragen. Sollten Sie weitere Fragen zum Datenschutz haben, klicken sie bitte hier: Informationen zum Datenschutz

Wir verwenden Cookies und ähnliche Technologien, um Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten und Inhalte auf Ihre Interessen anzupassen. Mittels der eingesetzten Technologien können Informationen auf Ihrem Endgerät gespeichert, angereichert und gelesen werden.
Mit einem Klick auf „Alles erlauben“ stimmen Sie dem Zugriff auf Ihr Endgerät zu sowie der Verarbeitung Ihrer Daten, der webseiten- sowie partner- und geräteübergreifenden Erstellung und Verarbeitung von individuellen Nutzungsprofilen sowie der Weitergabe Ihrer Daten an Drittanbieter zu.
 

Notwendige Cookies

Diese Cookies sind notwendig, damit Sie durch die Seiten navigieren und wesentliche Funktionen nutzen können. Sie ermöglichen Grundfunktionen, wie z.B. Zugriff auf gesicherte Bereiche der Webseite. Zudem dienen sie der anonymen Auswertung des Nutzerverhaltens, die von uns verwendet werden, um unsere Seite stetig für Sie weiterzuentwickeln.

Statistik-Cookies

Diese Cookies helfen uns, das Nutzungsverhalten besser zu verstehen. Statistik-Cookies ermöglichen die Erhebung von Nutzungs- und Erkennungsmöglichkeiten durch Erst- oder Drittanbieter, in so genannten anonymisierten Nutzungsprofilen. Wir benutzen beispielsweise Analyse-Cookies, um die Zahl der individuellen Besucher einer Webseite oder eines Dienstes zu ermitteln oder um andere Statistiken im Hinblick auf den Betrieb unseres Portals zu erheben, als auch das Nutzerverhalten auf Basis anonymer Informationen zu analysieren, wie Besucher mit der Webseite interagieren. Ein unmittelbarer Rückschluss auf eine reale Person ist dabei nicht möglich.