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Gewerbliche Einrichtungen
Lederhandlung Scheyer & Regensburger

Lederhandlung Scheyer & Regensburger

Anschrift:
Gördelingerstraße 48
38100 Braunschweig

Kurzbeschreibung

1881 zog Leopold Scheyer, Emmy Vater, in die Gördelingerstraße und gründete hier im selben Jahr eine Lederwarenhandlung. Vier Jahre später mietete er nach seiner Heirat dann eine Wohnung im östlichen Ringgebiet.
Quellennachweis:
Themenweg Galka Scheyer in Braunschweig:

Die Gördelingerstraße wurde schon im 13. Jahrhundert in Plänen der Stadt Braunschweig eingezeichnet. Sie lag im Bereich der Handelsmesse, die zweimal im Jahr stattfand. Im Lauf der Jahrhunderte siedelten sich kleine Läden und große Kaufhäuser an, Hotels, Gaststätten und andere Etablissements. Eine Filiale der Landespost kümmerte sich um Briefe und Pakete, Banken erledigten Geldgeschäfte. Zahllose Händler und Kunden, Bauern und Schausteller kamen von weither, knüpften Kontakte und schlossen Verträge ab.

In diesem gesellschaftlichen Schmelztiegel siedelte sich im Herbst 1881 ein Kaufmann an, der in der Kleinstadt Bleicherode, also in der preußischen Provinz Sachsen geboren worden war. Er hieß Leopold Scheyer und war 29 Jahre alt. Mit einem zwei Jahre jüngeren, aus Feuchtwangen im Königreich Bayern stammenden Freund namens Moritz Regensburger bezog er eine Wohnung an der Gördelingerstraße 4.

Die Beiden wollten eine Firma gründen. Am 4. Oktober gaben sie in einer Tageszeitung bekannt, dass sie „ein Leder-Geschäft en gros & en detail verbunden mit Lager sämtlicher Schuhmacher-Artikel eröffnet haben.“ Sie sicherten ihren Kunden „bei streng reeller Bedienung möglichst billige Preise“ zu. Die Adresse der Firma: Gördelingerstraße 48 – allerbeste Geschäftslage!

Das stattliche Haus war 1751-1754 vom Braunschweiger Hofbaumeister Georg Christoph Sturm mit elf Fensterachsen, Mittelrisalit und Mansarddach entworfen (siehe Entwurfszeichnung u.) und als Massivbau, nicht in Fachwerkbauweise, errichtet worden.

Leopold Scheyer war ein tüchtiger und erfolgreicher Kaufmann. Und er wollte eine Familie gründen. Am 26. Juni 1885 heiratete er in der Haupt- und Residenzstadt Kassel Henriette Katzenstein. Sie war vierundzwanzig Jahre alt und Tochter eines Kaufmanns namens Eduard Katzenstein, tätig in einer Firma, die Eisenbahn-, Post- und andere Uniformen herstellte. Die Frischvermählten – beide waren jüdischen Glaubens – bezogen einen Monat nach ihrer Trauung eine Wohnung an der Friedrich-Wilhelm-Straße 9 in Braunschweig. 1886 wurde ihr Sohn Paul geboren, im Jahr darauf auch ihr Sohn Erich. Ihre Tochter Emmy kam 1889 an der Okerstraße (siehe 13) zur Welt.

Quellennachweis:
K. Keßler und G. Holzgang, „Galka Scheyer in Braunschweig Auf Spuren der jüdischen Kunstvermittlerin“. Bet Tfila - Forschungsstelle für Jüdische Architektur in Europa, Braunschweig, 2021. GBV
Wir arbeiten daran! Bald finden Sie hier Infos.

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Administrative Angaben

Datensatz erzeugt:
2022-07-25T10:12:53Z
Zuletzt geändert am:
2023-08-08T10:41:29Z
In Portal übernommen am:
2024-11-21T12:06:49+01:00

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