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Rechteinhaber: Jael A. Benar, Urheber: Jael A. Benar, CC BY-SA 4.0

Jael A. Benar

selbständig als freie Künstlerin / Bildhauerin, in Partizipativen Öffentlichen Kunstprojekten unterwegs. In Ausbildung zur Kunsttherapeutin. Lebt in Bad Zwischenahn.

Rechteinhaber: Jael A. Benar

Der schönste Segen gleich nach dem Aufwachen ist für mich moda ani.

Gleich in Gedanken profaner Alltagserledigungen zerschlage ich oft die Möglichkeit mich bei G,tt zu bedanken, von der Nacht, dem kleinen Tod getrennt zu sein, wieder aufgewacht im Leben sein zu dürfen. Aber im Judentum gibt es immer mind. eine zweite Chance. Muss ich im Alltag schnell aus dem Haus singe ich den Segen auf dem Motorroller.

In den Aussagen der Pirke Avot 1,2 sind das Lernen, das Gebet und eine gute Tat die drei Grundlagen der menschlichen Gesellschaft.

Rechteinhaber: Jael A. Benar

Das Lernen der Tora um ihrer selbst willen kommt aus dem hebräischen Begriff Lishma. Ein Mensch sollte sich immer mit guten Taten befassen. Aber nicht um seiner selbst willen, sondern um ihren Namen willen, dem Namen der Tora.

Ich versuche zu lernen ohne den Hintergedanken etwas Gutes zu tun haben (mitoch shelo lishma ba lishma) oder gleich eine künstlerische Arbeit daraus zu machen.

Lernen, nur um des Lernen willens. Ich höre ( li_shma) zu und empfange die Tora. Empfangen und Geben. Geben ohne etwas dafür zu bekommen. Ich versuche jeden Tag zu lernen. In der Sozialen Arbeit als Künstlerin stärke ich dadurch meine Haltung und mein Handeln.

Rechteinhaber: Jael A. Benar

Alle Tage können jüdische Inhalte haben. Sie können aber auch Inhalte haben, die an sich nichts jüdisches haben oder „auf den ersten Blick“ gar nicht jüdisch sind?

Als ich mit Freunden in einen gewöhnlichen Restaurant war, fragte ich die Bedienung ob der Fisch auf der Karte Schuppen hat. Sie reagierte empört und meinte „die machen wir natürlich ab“.

So kann es auch sein, dass der Blick von Aussen impliziert nach jüdischen Inhalten sucht. Meine vorige Wohnung hatte eine schöne Terrasse vor der Haustür, auf der ich jeden Tag saß und dort Tee trank. Die Teekanne blieb immer auf dem Tisch stehen. Meine Nachbarn machten sich monatelang Gedanken darum, welchen jüdischen Grund es hätte, dass bei Tag und Nacht die Teekanne auf der Terrasse stand. Der Grund ist simpel. Die Teekanne tropft und das am besten nicht in der Wohnung. Jetzt heißt sie liebevoll „die jüdische Teekanne“. Heute erfüllt sie in ihrem Namen die Gebote der Gastfreundschaft in meinem Atelier.

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