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Ari Elbert

Die Identität einer Person befindet sich stets im Wandel und wird durch die Abgrenzung zu anderen Menschen und den Austausch mit der Umwelt beeinflusst. Ob Performance-, Kunst- und Wissenschaftsszene, politisch linke und/oder migrantische Kreise sowie queere Räume: Hier überschneiden sich verschiedene Identitäten und Ideologien, die sich nicht auf eine Persönlichkeit festlegen lassen. Was sie jedoch gemein haben, ist der Ausschluss von lebenden jüdischen Perspektiven.

Wenn eine Auseinandersetzung mit dem Judentum stattfindet, ob auf der Bühne oder zu Gedenktagen, dann befassen sich diese meist mit toten Jüd*innen - der Shoah und ihre Opfer. Durch die Wiederholung dieser Erzählung manifestiert sich ein Bild, nachdem Antisemitismus etwas Abgeschlossenes sei. Diese Fokussierung auf die Vergangenheit führt dazu, dass der Ruf nach „nie wieder“ zur hohlen Phrase „gegen rechts“ geworden ist. So sehr ich mir wünsche, dass Antisemitismus ausschließlich bei Neonazis oder der „neuen Rechten“ zu finden wäre, ist das Problem ein gesellschaftsübergreifendes. Ein Aufruf zur Gewalt an Jüd*innen wie „Yalla, Yalla, Intifada“ ist zum Slogan für „Freiheit, Inklusion und Gleichberechtigung“ geworden.

Dies ist mir nach dem 7. Oktober noch einmal mehr bewusst geworden. Egal, mit wem ich spreche, moderner Antisemitismus scheint eine legitime Meinung zu sein. Menschen können sich problemlos ein Stück über Anne Frank oder Georg Kreisler anschauen, die Shoah beweinen und gleichzeitig antisemitische Parolen von „Queers for Palestine“ oder „Migrantifa“ unterstützen. Als jüdische Person ist dieses Phänomen retraumatisierend. Es gibt eine Kontinuität jüdischen Lebens ebenso wie die Kontinuität der Wandelbarkeit von Antisemitismus. Aber was kann eine einzelne jüdische Person innerhalb einer Minderheit bewirken, selbst nach dem sehr offensiven terroristischen Angriff der Hamas am 7. Oktober?

Ari Elbert, keine Pronomen, seit 2023 Co-Vorsitzend Keshet, konzipiert Bühnen- und Kostümbilder innerhalb der freien Szene im deutschsprachigen Raum. Außerdem assistiert Ari an Theaterhäusern im Bereich Ausstattung und illustriert als Grafiker*in und Illustrator*in für politische Projekte wie beispielsweise für das Mideast Freedom Forum Berlin oder für den Blog „Schmalle und die Welt“. Durch die Arbeit sowohl bei Keshet als auch in der Kulturlandschaft erhält Ari viele Einblicke darüber, wie jüdisches Leben auf der Bühne repräsentiert wird und wie sich jüdische Personen in Deutschland selbst sehen. Auf Grundlage dieser Einblicke versucht Ari Projekte ins Leben zu rufen, die Aufklärung und Sichtbarkeit schaffen. Innerhalb von Keshet Deutschland macht Ari Community Arbeit, denn hier ist es möglich Workshops zu Empowerment und Sicherheitsvorkehrungen zu organisieren. In der deutschen Kulturlandschaft ist es eher schwierig für Ari einen Weg zu finden, lebendiges Judentum zu repräsentieren und die Diversität des Judentums sichtbar zu machen.

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